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Große Probleme bereiten
weiterhin die Finanzen

Synode des Evangelischen Kirchenkreises hat getagt

Kreis Gütersloh (WB). Nach der Finanzsynode im vergangenen Februar und einer Sondersynode Ende März zum Thema Stellenplanung tagte nun die Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Gütersloh zum dritten Mal innerhalb weniger Monate.

Im Kreishaus Gütersloh ging es am vergangenen Samstag um Themen wie den Jahresbericht des Superintendenten Dr. Detlef Reichert, Jahresberichte der kreiskirchlichen Referate und Ausschüsse, die Beratung neuer Kirchengesetze und Initiativen des Kirchenkreises zur immer schwieriger werdenden finanziellen Lage und zur weiteren Planung der Pfarrstellenzahl im Kirchenkreis.
In seinem Jahresbericht ging Superintendent Dr. Detlef Reichert zuerst auf positive Entwicklungen ein wie das Bibeldorf in Rietberg, den ökumenischen Kirchentag in Gütersloh, die »Nacht der offenen Kirchen« und das aktive Gemeindeleben. Reichert hob hervor, dass die Zahl der Austritte nicht weiter zunehme, die Wiedereintrittsstelle des Kirchenkreises in der Gütersloher Martin-Luther-Kirche in der Zeit von Juni 2005 bis April 2006 aber schon Erfolg zeige: 63 neue Gemeindeglieder seien wieder oder neu aufgenommen worden.
Problematisch seien weiterhin die Finanzen: Lecks in der Pensionskasse für Pfarrerinnen und Pfarrer sowie umfangreiche Ausgleichszahlungen an andere Landeskirchen wegen in früheren Jahren zu viel erhaltener Kirchensteuer zwängen weiter zu einem harten Sparkurs. So ist für die Gemeinden im Kirchenkreis bis 2010 mit circa 40 Prozent weniger an Zuweisungen durch die Kirchensteuer zu rechnen. Die Synode regte in einem Initiativantrag an, es müsste über neue Einnahmequellen nachgedacht werden. Die Zahl der Pfarrstellen im Kirchenkreis müsse bis 2012 um mindestens sieben Stellen reduziert werden. Gleichzeitig müsse über eine Vorruhestandsregelung nachgedacht werden, die zugleich für die Betroffenen interessant sei wie auch Spareffekte für die Landeskirche erbringen müsste.
Die Synodalen berieten ferner landeskirchliche Vorlagen zur Änderung der Wahlordnung für Presbyterien (Leitungsorgane der Kirchengemeinden) sowie eine Akzentuierung der Visitationsordnung. Über diese Punkte wird die Landessynode im November dieses Jahres entscheiden.
Gegen Ende der Synode standen noch Nachwahlen zum Kreissynodalvorstand (Leitungsgremium des Kirchenkreises) an. Als neuer »Scriba« (Schriftführer) wurde Pfarrer Rainer Moritz (Rheda) gewählt. Er setzte sich mit 73 Stimmen gegen Pfarrer Christian Feuerbaum (32 Stimmen) durch. Als neue stellvertretende Synodalälteste wurden einstimmig Gabriele Müller aus Gütersloh und Martin Wachter aus Langenberg gewählt. Den Abschluss der Tagung bildete die Wahl zweier Stellvertreter der Abgeordneten zur Landessynode (Leitungsgremium der Evangelischen Kirche von Westfalen). Hier wurden Fano Morgenstern (Beckum) und Ingrid Runneck (Rheda-Wiedenbrück) gewählt.

Artikel vom 15.06.2006