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17. Juni 1953
nicht vergessen

Gedenkveranstaltung im Marianum

Warburg (WB). Der Arbeiter- und Volksaufstand vom 17. Juni 1953 ist ein Ereignis der deutschen Geschichte, das immer mehr aus dem Geschichtsbewusstsein der Deutschen zu verschwinden droht. Die Schüler des Gymnasium Marianum haben sich mit diesem Datum auseinandergesetzt und für diesen Freitag eine Gedenkveranstaltung organisiert.

Der 17. Juni 1953 steht geradezu konstitutiv in der (eher schmalen) Tradition demokratischer Revolutionen innerhalb der deutschen Geschichte - als Symbol für einen auf breiter Basis erfolgten Widerstand gegen eines der totalitären Systeme auf deutschem Boden.
Während des Nationalsozialismus häufig und in der seinem historischen Ausmaß entsprechenden und würdigen Form gedacht wird, kommt - zumal in Zeiten immer wieder auftauchender »Ostalgie« - die öffentliche Beachtung und kritische Würdigung des »Systems« der DDR und seines Umgangs mit den eigenen Bürgern häufig zu kurz.
Zu einer differenzierten historischen und somit auch politischen Bildung gehört jedoch eine umfassende Kenntnis aller »Schattenseiten« der deutschen Geschichte. Deshalb bot sich der 17. Juni 1953 als didaktischer Anknüpfungspunkt eines Unterrichtsprojekts der Klasse 10 b und des Leistungskursus der Stufe 12 an.
Ergebnis dieses Projekts, das auch den öffentlichen Umgang mit Geschichte als den Bereich der »Geschichtskultur« bewusst machen will, wird eine Gedenkveranstaltung sein, die unter Einbeziehung der Jahrgangsstufen 10, 11 und 12 des Gymnasium Marianum am Freitag, 16. Juni, in der Zeit von 11.15 bis 12.45 Uhr in der Aula stattfinden wird.
Im Rahmen dieser Veranstaltung werden neben einer Einführung in den historischen Kontext der Ereignisse um den 17. Juni 1953 mehrere Einzelschicksale von Menschen vorgestellt, die im Rahmen dieses Aufstandes ihr Leben lassen mussten. Von den Schülern werden mehrere Gedenkreden zum 17. Juni gehalten.

Artikel vom 15.06.2006