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Menschen in
unserer Stadt
Michael Gurschinski
Koch

Gutes Essen hält bekanntlich Leib und Seele zusammen. Diesen Wahlspruch hat sich Michael Gurschinski zu Eigen gemacht. Der 47-jährige gelernte Koch ist seit neun Jahren Pächter und Betreiber der Kantine der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft in der Nikolaus-Dürkopp-Straße. Auf seinem täglich wechselnden Speisezettel stehen internationale Gerichte, aber auch deftige Hausmannskost. Und wer es von den 100 Angestellten der Versicherung für Freiberufler leichter mag, der kann zwischen zwei »Light-Live-Gerichten« wählen.
Als Koch und Gastromon sammelte der »eiserne Junggeselle« Gurschinski reichliche Erfahrungen. Gelernt hat er im damaligen Emmermanns Hotel. Später führte er selbstständig das Tapas im ehemaligen Hannenfass. Ihm macht es nichts aus, dass sein Arbeitstag in der Regel zwölf Stunden dauert. Dreimal pro Woche ist er sehr früh auf den Beinen, um ab sechs Uhr auf dem Großmarkt einzukaufen. »Disziplin ist das halbe Leben«, bemüht er eine Weisheit, die ihm während seines Wehrdienstes bei der Luftwaffe eingebläut wurde.
Mittlerweile beschäftigt Michael Gurschinski zwei Festangestellte und drei Teilzeitkräfte. Frühstück sowie Kaffee und Kuchen am Nachmittag runden das Angebot in der VBG-Kantine ab, in der auch externe Gäste stets willkommen sind. Und wer zu Hause Geburtstage oder Familienfeste feiern will, kann sich ebenfalls von dem »Genussmenschen« Gurschinski beraten lassen. Mit dem Catering und einer Gebäudereinigungsfirma hat er sich inzwischen weitere »Standbeine« aufgebaut.
Er selbst liebt nach eignen Aussagen alles, was Spaß macht, schön ist und gut schmeckt. Der Kantinen-Inhaber hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Dass man trotz aller kulinarischen Köstlichkeiten schlank bleiben oder werden kann, hat er sich erst selbst bewiesen. »Ich musste auf nichts verzichten und habe trotzdem 19 Kilo abgenommen«, erzählt er voller Stolz. Entspannung vom Alltagsstress findet er in der Altstadt-Sauna, die er zweimal wöchentlich besucht. Zudem hält er sich regelmäßig in einem Sportstudio fit. Nur auf seinen geliebten Reitsport muss er mittlerweile verzichten. »Früher hatte ich ein eigenes Pferd. Doch dafür reicht die Zeit nun wirklich nicht mehr«, bedauert der Mann, der im wahrsten Sinne des Wortes »in vielen Pötten rührt«.
Werner Jöstingmeyer

Artikel vom 14.06.2006