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Buchenwald und seine Geschichte

Stiftungs-Direktor Prof. Dr. Volkhard Knigge beim CVJM Jöllenbeck


Bielefeld (mb). Das Männerfrühstück des CVJM Jöllenbeck ist bereit seit sechs Jahren Diskussionsrunde und stärkende Hilfe für Männer ab 50. Bei Gelegenheit werden diese Treffen mit einem Vortrag verbunden. Am vergangenen Samstagmorgen stand das ehemalige Konzentrationslager Buchenwald im Mittelpunkt.
Professor Dr. Volkhard Knigge, Direktor der Stiftung der Gedenkstätte Buchenwald und geborener Jöllenbecker, hielt einen informativen, aber auch sehr erschreckenden Vortrag über die Geschichte des Konzentrationslagers. Zudem erläuterte Prof. Knigge die Einbettung der Ereignisse in die politische Vorgeschichte und lokalen Nähe zur Goethestadt Weimar. Er beleuchtete zudem die flächendeckende Nichtexistenz eines Widerstands gegen das Lager und nannte Zahlen, die das Ausmaß der Vernichtung deutlich machen. Ausgelegt für bis zu 10 000 Menschen, aber mit bis zu 50 000 Personen besetzt, war Buchenwald das größte bestehende Lager. Bis heute sind mindestens 56 000 Tote nachweisbar.
Die Tatsache, dass Buchenwald unter den Augen der Bauaufsichtsbehörde und unter Berücksichtigung der geltenden Wasserbestimmungen gebaut wurde und damit rechtlich abgesichert war, ist besonders erschreckend.
Volkhard Knigge ist bereits der siebte Direktor der Stiftung nach der Wende und arbeitet seit 1994 an der Neukonzeption der Gedenkstätte. Für seinen Erfolg erhielt er den Carl-von-Ossietzky-Preis der Stadt Oldenburg.

Artikel vom 13.06.2006