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Wieder ein Grillunfall:
Rentner schwer verletzt

Flasche mit Brennspiritus im Garten explodiert


Rheda-Wiedenbrück/Minden (WB). Drei Tage nach einem Grill- Unfall in Rheda-Wiedenbrück (Kreis Gütersloh) besteht für eine 36 Jahre alte Mutter und ihren eineinhalbjährigen Sohn weiter Lebensgefahr. Der 45 Jahre alte Vater des Jungen habe schwere Verletzungen erlitten, teilte die Polizei gestern mit. Alle drei trugen Verbrennungen an Kopf und Oberkörper davon.
Am Sonntag war nach Angaben der Polizei zudem ein 66 Jahre alter Rentner aus Minden beim Grillen schwer verletzt worden, nachdem er Spiritus auf heiße Asche gegossen hatte. Der Mann kam in die Klinik Minden, später wurde er per Hubschrauber in die Hautklinik Hannover verlegt. Bei dem Grillunfall in einer Parzelle eines Mindener Kleingartens sei die Flasche mit dem Brennspiritus explodiert, sagte ein Polizeisprecher in Minden. Der Rentner erlitt Verletzungen an Gesicht und Oberkörper.
Bei dem Grillunfall in Rheda-Wiedenbrück vom vergangenen Freitag hatte der 45-Jährige nach Erkenntnissen der Polizei im Garten eines Einfamilienhauses ebenfalls aus einer Flasche Spiritus auf den Grill geschüttet, weil er die Asche für bereits erloschen hielt. Doch die Asche enthielt noch Glut und der Spiritus explodierte in einem Feuerball. Vater und Mutter kamen in eine Spezialklinik in Dortmund, der Eineinhalbjährige nach Bochum.
Nach Angaben von Paulinchen e.V., der Elterninitiative brandverletzter Kinder, kommt es in Deutschland zu jährlich 4000 Grillunfällen. Davon endeten mehr als 400 mit schwersten Verbrennungen. Häufig seien Kinder, die in der Nähe des Grillfeuers spielten, betroffen. Viele Erwachsene unterschätzten die Gefahr, die von Brandbeschleunigern ausgehe. Die Flammen bei Verpuffungen von Spiritus könnten bis zu zehn Meter um sich greifen.

Artikel vom 13.06.2006