12.06.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Joker« Ürensel kam, sah und siegte

SV Brackwede kehrt nach zwei Jahren in die Kreisliga A zurück: 3:2-Sieg in Vilsendorf

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Nach zweijähriger Abstinenz kehrt die SV Brackwede in das Fußball-Kreisliga-Oberhaus zurück. Nach dem 2:0-Erfolg im ersten Aufstiegs-Relegationsspiel gegen TuS Hoberge-Uerentrup gewann die Elf von Trainer Maik Wahsner gestern auch beim Tabellenzweiten der Kreisliga B, Gruppe 2, TuS Union Vilsendorf, mit 3:2 und ist nun in der Dreierrunde von den beiden Konkurrenten nicht mehr einzuholen.

War das ein Jubel, als Schiedsrichter Philipp Draeger gestern Nachmittag die hart umkämpfte Partie in Vilsendorf abpfiff. Überglücklich hievten die SVB-Kicker ihren Trainer auf die Schultern, nachdem sie sich zuvor die weißen T-Shirts mit dem Aufdruck »Kreisliga A - wir kommen« übergezogen hatten. Unterdessen haderten die Vilsendorfer mit dem Schiri-Gepann. Sie fühlten sich »verschaukelt«, standen allerdings mit dieser Meinung nach Ansicht zahlreicher neutraler Beobachter ziemlich allein da.
In glühender Hitze schenkten sich die Kontrahenten von Beginn an nichts. Bis zur Pause besaß Union Vilsendorf leichte Feldvorteile, nutzte aber die sich bietenden Chancen nicht. Auch nach dem Seitenwechsel hätte René Klose die Platzherren in Führung bringen können. Sein Schuss aus halbrechter Position sauste knapp über das Gehäuse. Besser machte es zwei Minuten später der zur Pause eingewechselte Joker Cagdas Ürensel. Ein kluges Anspiel, eine schnelle Drehung und schon knallte Ürensel das Leder zur Brackweder Führung im Netz.
Die vielleicht vorzeitige Entscheidung vergab Hrvoje Ivanjko vom Elfmeterpunkt. Nachdem Cesur Ak den wuchtigen Ürensel im Strafraum gefoult hatte, zeigte Schiri Draeger sofort auf die berüchtigte Marke. Aber Ivanjko schoss zu lasch, so dass Union-Keeper Mesat Sansar den Strafstoß parieren konnte. SVB war geschockt, zumal auf der Gegenseite René Klose mit einer direkt verwandelten Ecke den Ausgleich zum 1:1 erzielte. »Ich musste in die Sonne schauen und habe deshalb den Ball nicht gesehen«, entschuldigte sich Keeper Lars Denker.
Die Entscheidung führten dann doch die Brackweder Gäste herbei. Nachdem Ak diesmal Sebastian Ahlvers im Strafraum foulte, zeigte Schiri Draeger erneut auf den Elfmeterpunkt. Zudem hielt er dem erbosten Vilsendorfer »Übeltäter« Ak die rote Karte unter die Nase. Ürensel blieb zunächst »zweiter Sieger«, verwandelte den Nachschuss aber sicher zur erneuten Führung. Wenig später erhöhte »Joker« Ürensel sogar zum 3:1. Weil Bedirhan Atalay seine Nerven nicht im Griff hatte und heftig protestierte, sah er Gelb/Rot.
Kurz vor dem Abpfiff dieser an sich fairen Partie bekam Vilsendorf auch noch einen Strafstoß zugesprochen, den Deniz Kurt zur Resultatsverbesserung nutzte. Der Brackweder Sieg geriet aber nicht mehr in Gefahr. Aufstiegstrainer Wahsner: »In Abschnitt zwei haben wir Berg runter gespielt. Das war von Vorteil.« Durch den vorzeitigen Aufstieg wird das letzte Relegationsspiel zwischen Hoberge und Vilsendorf hinfällig.
Vilsendorf: Sansar, Ak, Herbst, Bakir, A. Atalay, B. Atalay, Schneider, Klas, Kurt, Weigelt, Klose.
Brackwede: Denker, Meeves, Reimers, Niemann, Ivanjko, Karsim (87. Papachristos), Ulmer, Witzel (46. Ürelsel), Yavus, Arlovic, Ahlvers (85. Niedick).
Tore: 0:1 Ürelsel (53., 1:1 Klose (77.), 1:2 Ürelsel (84.), 1:3 Ürelsel (86.), 2:3 Kurt (FE/89.).
Rote Karte: Ak (84.)
Gelb/Rote Karte: B. Atalay (86.).

Artikel vom 12.06.2006