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Späte Ehrung für Mügge

Fußweg nach Heeper Bürgermeister benannt


Heepen (-md-). »Er war ein Mann des Ausgleichs. Er hat sich für die Heeper stets eingesetzt und in den ersten Nachkriegsjahren außergewöhnliche Arbeit geleistet«, erinnert sich Georg Mügge (87). Für den Sohn von Heinrich Mügge ist die Installation der zwei Hinweisschilder am künftigen Heinrich-Mügge-Weg im Ortskern versöhnlicher Abschluss einer lange währenden Diskussion um die Erinnerung an eine Person, von deren Verdiensten alle Menschen im Nachkriegs-Heepen profitierten. Heinrich Mügge war erster Amtsbürgermeister nach Kriegsende, von 1945 bis 1949.
Dem SPD-Ortsverein wie dem Heimatverein um Willy Seppmann gleichermaßen war indes wichtig, mit der Würdigung Mügges gleichsam auf dessen besonderes Schicksal zu verweisen. Im ersten Weltkrieg als Soldat verwundet, war der Mitbegründer des SPD-Ortsvereins nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten als Vaterlandsverräter beschimpft und mit einer Tafel um den Hals durch den Ort geführt worden. Betroffen sind nach Aussage von Kurt Stuke (SPD) immer noch zahlreiche Heeper, dass es keine politische Mehrheit gegeben hatte, um nach Mügge eine neue Straße zu benennen.
Der jetzige Fußweg führt vom Amt Richtung Bischof-Meinwerk-Straße. Tischlermeister Thomas Holthöfer fertigte die zwei Eichenschilder, die an Lärchenpfosten angebracht sind. Seppmann: »Für alle Heeper Schüler ein lohnendes Ziel, um Demokratie, Toleranz und Verständnis füreinander zu vermitteln.«

Artikel vom 12.06.2006