Thomas Görgler und Frau Olga regieren die Schützen
Von Elke Wemhöner und Carsten Borgmeier (Fotos) Bielefeld (WB). Als »zäher Vogel« erwies sich der hölzerne Adler im Jubiläumsjahr der Bielefelder Schützengesellschaft. Erst mit dem 156. Schuss holte Thomas Görgler den Rest des Rumpfes herunter. Gemeinsam mit seiner Frau Olga wird er das Schützenvolk »regieren«. Dabei bekommt der Heeper (45) weitere Unterstützung aus der Familie: Sohn Wladislav (7) ist bereits Kinderschützenkönig.
Von schönstem Sommerwetter waren Abschluss und Höhepunkt des Jubiläumsfestes gekrönt. Oberst Fritz-Eckhard Potthast meinte vor der Proklamation des neuen Thrones augenzwinkernd, zwei Grad weniger hätten es aber auch getan. Viele Schützenkameraden hatten gestern auf dem Johannisberg im Laufe des Vormittags die Uniformjacke abgelegt. Auch der Kreis der 37 Teilnehmer beim Schießen gönnte sich Kühlung - achtete aber auf die korrekte Kopfbedeckung. Traditionsgemäß hatte morgens Bürgermeister Horst Grube als Vertreter der Stadt den ersten Schuss abgegeben. Und dann übernahmen Sportleiter Gerhard Schwake und sein Stellvertreter Kurt Duneka die Leitung des Geschehens am Schießstand im Freien. Das Schützenvolk verfolgte interessiert und fachkundig die Ergebnisse und labte sich derweil an Getränken und Imbiss. Gegen 11.30 Uhr hatte der Wettbewerb begonnen, doch es sollte bis 12 Uhr dauern, ehe Olaf Kahnfeld den Apfel herunterholte (20. Schuss). Keine Viertelstunde später traf Karl-Heinz Blachut (37. Schuss) das Zepter an der empfindlichsten Stelle. Als Peter Swoboda gegen 13 Uhr anlegte, war die Krone schon ziemlich zerschossen, doch er »räumte« den Rest ab. Bis 13.50 Uhr zausten die Schützen den Rumpf nach allen Regeln der Kunst, doch erst Thomas Görgler gelang es, den Adler zu besiegen. Seine Frau Olga nimmt den Königinnensessel ein, und Renate Swoboda wurde an der Seite ihres Mannes Kronprinzessin. Das parallel laufende Bierkönigschießen im Schießstand gewann Daniel Klingberg, Juliane Busse steht ihm zur Seite. Beide erwarten im August übrigens Nachwuchs. Eine Neuerung, aufgrund der Terminüberschneidung mit dem Carnival der Kulturen notwendig, erwies sich als perfekter Ersatz: . der Festakt im Museumsgarten. Uniformen, festliche Kleider der Damen, blitzende Blechblasinstrumente und die Fahnen ergaben in dem Park ein beeindruckendes Bild. Die Repräsentanten des Traditionsvereins mit ihren Gästen aus Bielefeld, Niehagen und Bückeburg vor der modernen Kulisse der Kunsthalle mit der Henry-Moore-Plastik im Mittelpunkt - darauf ging auch Bezirksvorsteher Hans-Jürgen Franz in seiner Rede ein. Oberst Potthast freute sich, dass Kunsthallen-Hausherr Dr. Thomas Kellein diese Möglichkeit eröffnet hatte.
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