12.06.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Merck pokert weiter
um Schering-Anteile

Bayer in Bedrängnis - Angebot endet am Mittwoch

Darmstadt/Leverkusen (dpa). Die geplante Übernahme des Berliner Pharmaunternehmens Schering durch den Bayer-Konzern könnte doch noch scheitern. Die im Bieterstreit unterlegene Darmstädter Merck-Gruppe kommt Bayer durch weitere Aktienzukäufe in die Quere.
Für den Fall, dass Merck Bayer tatsächlich noch Kopfschmerzen bereitet, haben die Leverkusener wenigstens ihr Aspirin. Foto: dpa

Dadurch gerät Bayer zunehmend in Bedrängnis, die angepeilte Mindestquote von 75 Prozent des Schering-Kapitals zu erreichen. Merck hält nun 18,6 Prozent der Schering-Anteile, wie aus einer am Wochenende veröffentlichten Merck-Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht. Danach hat das Darmstädter Pharmaunternehmen am Freitag weitere 16,2 Millionen Schering-Aktien zu einem Durchschnittspreis von 85,95 Euro gekauft, also für insgesamt 1,39 Milliarden Euro.
Bayer erwarb mehr als 23 Prozent und zog damit insgesamt mehr als 61 Prozent des Schering-Kapitals auf seine Seite, teilte das Unternehmen am Samstag mit. Der Leverkusener Konzern braucht 75 Prozent der Anteile, damit die Übernahme zustande kommt und die Verschmelzung von Schering gelingt.
Der Konkurrent Merck hat seine Beteiligung in den vergangenen Tagen in mehreren Schritten deutlich aufgestockt, so dass er nur noch etwas mehr als sechs Prozent benötigt, um die Schering-Übernahme durch Bayer zu vereiteln.
Mit einem Aktienpaket von 25 Prozent und mehr für die Merck-Gruppe wäre die Schering-Übernahme zunächst gescheitert. In dem Fall wird die Kaufofferte von 86 Euro je Aktie hinfällig sein. Die Annahmefrist für das Bayer-Angebot läuft noch bis Mittwoch.
Die Akquisition mit einem Transaktionswert von 16,5 Milliarden Euro wäre die größte in der Bayer-Geschichte. Im März war Merck mit einem eigenen Übernahmeangebot für Schering gescheitert. Seite 2: Kommentar

Artikel vom 12.06.2006