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Trennung fiel etwas schwer

Igel auf dem Laibach-Hof in die Freiheit entlassen


Halle-Tatenhausen (Felix). Ein wenig fiel dem Vorsitzenden des Heimatvereins Tatenhausen, Hermann Rickes, und seiner Ehefrau Barbara der Abschied schon schwer. Kein Wunder, schließlich haben sie Igel »Filipp« schon als kleines Baby bei sich aufgenommen. Jetzt aber sollte der stachelige Freund, der sein Gewicht durch das gute Aufpeppeln inzwischen von 150 auf 1500 Gramm verzehntfacht hat, wieder in die Freiheit entlassen werden.
Dafür hat sich Hermann Rickes das Areal des Laibach-Hofes als optimalen Naturort ausgesucht. »Als wir ihn gefunden haben, war er so groß wie ein Enten-Ei«, erzählt der 58-Jährige. »Mit Liebe, Wärme und Spezialfutter haben wir ihn über den Winter gebracht«, berichtet der Heimatvereins-Vorsitzende. Informationen über den richtigen Umgang hat er sich dabei beim Haller »Igelvater« Horst Hurdelbrink geholt.
»Wer einen Freund hat, der hat auch eine Chance«, ist Rickes überzeugt, dass es manchmal eben einfach der Unterstützung Anderer bedarf, um durch knifflige Lebenssituationen zu kommen. Gerade auch deshalb hält er das Gelände des Laibach-Hofes für den genau richtigen Platz, um klein Filipp wieder in die Natur zu entlassen. »Hier können die Kinder und Jugendlichen doch auch auf ihre Betreuer zählen«. Hermann Rickes war es ein persönliches Anliegen, den Igel mit den dort lebenden Kindern im Alter zwischen sieben und 23 Jahren in die Freiheit zu entlassen.

Artikel vom 19.06.2006