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Stadt sucht das
Gespräch mit
Jugendlichen

Nach Beschwerden wird gehandelt

Von Heiko Johanning
Versmold (WB). Die Stadt Versmold greift jetzt vor allem bei solchen Jugendlichen durch, die vorsätzlich städtische Anlagen verschmutzen oder Gebäude beschädigen. »Wir gehen seit Monaten Beschwerden nach«, sagt Fachbereichsleiter Hans-Jürgen Matthies. Nun soll der städtische Kinder- und Jugendbeauftragte Detlev Gehrke es richten.

Er wurde von Bürgermeister Thorsten Klute beauftragt, vor allem in den Abendstunden sowie an den Wochenenden dafür zu sorgen, dass den Jugendlichen ihr Verhalten vor Augen geführt wird. »Damit hier kein Missverständnis aufkommt«, schränkt Matthies ein. »Es geht uns nicht darum, dass Jugendliche sich nicht mehr an städtischen Gebäuden versammeln sollen. Uns geht es lediglich darum, dass sie es friedlich tun und ihren Müll anschließend wieder mitnehmen. Mutwilliges Zerstören von städtischem Eigentum können und wollen wir nicht länger dulden.«
Im Rahmen der bestehenden Ordnungspartnerschaft mit der Polizei, so Matthies, sei es in den vergangenen Wochen häufig vorgekommen, dass Jugendliche dabei erwischt wurden, wie sie Flaschen auf Schulgeländen zerwarfen und die Scherben nicht entsorgten. Leider verhielten sich einige Jugendliche nicht gerade vorbildlich. »Sie verrichten ihr Geschäft in Gebäudeeingängen und der Hausmeister muss am nächsten Tag diese Schweinerei wieder wegmachen«, berichtet Matthies weiter.
Doch mit Bestrafung allein sei es nicht getan. Matthies: »Wir wollen die Bedürfnisse dieser Jugendliche ergründen und uns ihrem Freizeitverhalten widmen. Aus diesem Grund wird Detlev Gehrke bestimmte Stellen in Versmold abends und an den Wochenenden, vor allem jetzt im Sommer, besuchen und dort mit den Jugendlichen ins Gespräch kommen.« Matthies schätzt die Arbeit des Kinder- und Jugendbeauftragten: »Wir wissen, dass Detlev Gehrke in der Regel von den Jugendlichen anerkannt wird. Das kommt ihm sicherlich in seiner jetzt so wichtigen Arbeit entgegen. Wir hoffen sehr, dass diese Gespräche Erfolge bringen«, wünscht sich Matthies.
Da Gehrke für diese zusätzliche Arbeit sehr viel Zeit aufbringen muss, entfällt in diesem Jahr das von ihm vor Jahren ins Leben gerufene Projekt »Mondscheinkino«. Matthies: »Sehr schön wäre es jedoch, wenn jemand anderes diese Veranstaltung durchführen würde. Sie ist mittlerweile ein Selbstläufer geworden und sehr beliebt in der Bevölkerung.« Wer Interesse hat, ereicht den Fachbereichsleiter im Rathaus unter % 0 54 23 / 95 41 32.

Artikel vom 15.06.2006