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Merck legt der Bayer AG Steine in den Weg


Darmstadt (dpa). Eigentlich hatte der Pharmakonzern Merck die Schlacht um den Konkurrenten Schering längst verloren - doch geschlagen geben sich die Darmstädter nicht. Zwar mussten sie nach dem deutlich höheren Angebot der Bayer AG Ende März die Segel streichen. Aber jetzt werfen sie den Leverkusenern Steine in den Weg: Anstatt Bayer seine Schering-Anteile anzudienen, kauft der Merck-Konzern im großen Stil Aktien ein. Inzwischen hält das Unternehmen 10,1 Prozent an Schering.
Der Bayer-Konzern reagierte prompt und begann am Freitag, selbst Anteilsscheine von Schering zu kaufen. Die Vorgehensweise des Konkurrenten sei nicht nachvollziehbar und strategischen Investoren bislang nicht bekannt, sagte Bayer-Vorstandschef Werner Wenning in Leverkusen. »Wir sind weiter fest zu einer Übernahme entschlossen«. Er warf Merck Blockadepolitik vor.
Am Mittwoch läuft die Annahmefrist aus. Bis dahin müssen 75 Prozent der Schering-Aktionäre ihre Papiere angeboten haben, sonst ist die Bayer-Offerte hinfällig. Dabei könnte der Anteil von Merck eine gewichtige Rolle spielen. »Wir müssen uns darauf einstellen, dass Merck uns ihre Aktien nicht andienen wird«, sagte Bayer-Finanzchef Klaus Kühn. Über seine Strategie schweigt sich Merck indes aus: »Kein Kommentar«, heißt es in Darmstadt.

Artikel vom 10.06.2006