Berlin (dpa). Der Druck auf die Raucher in Deutschland wächst. Falls der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) es nicht schaffe, eine Selbstverpflichtung zum Nichtraucherschutz auf die Beine zu stellen, wollen immer mehr Politiker ein Rauchverbot durchsetzen. »Rauchverbot nicht mehr undenkbar«: Drogenbeauftragte Sabine Bätzing. Dann »werden wir spätestens im März 2007 über eine Gesetzesinitiative reden müssen«, sagte die Drogenbeauftragte der Unions-Fraktion, Maria Eichhorn (CSU). »Das Rauchverbot in öffentlichen Räumen ist auch in Deutschland nicht mehr undenkbar«, sagte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing. 44 Prozent der Deutschen sind laut einer Umfrage von TNS Infratest für ein generelles Rauchverbot in Kneipen und Restaurants, 66 Prozent auch am Arbeitsplatz. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Lothar Binding plant derzeit einen Gruppenantrag aller Fraktionen für ein gesetzliches Rauchverbot in Gaststätten und Bahnen. Den Vorstoß lehnt Eichhorn zum jetzigen Zeitpunkt ab. »Wir sollten dem DEHOGA zunächst die Chance einräumen, zu beweisen, dass er eine freiwillige Selbstverpflichtung umsetzen kann.« Eichhorn kann sich allerdings auch ein Rauchverbot nach dem Vorbild einiger EU-Staaten vorstellen. »Vor dem, was in Irland, Italien und anderen europäischen Ländern erfolgreich umgesetzt worden ist, kann Deutschland nicht Halt machen«, sagte sie. Dort ist Rauchen in Restaurants tabu. Die Bundesregierung hat mit dem Hotel- und Gaststättenverband einen Stufenplan vereinbart. Bis März 2008 sollen 90 Prozent von 100 000 Gaststätten mindestens die Hälfte ihrer Plätze für Nichtraucher reservieren. Die Präsidentin der Deutschen Krebshilfe und Thüringer Landtagspräsidentin, Dagmar Schipanski (CDU), hatte kürzlich ein Rauchverbot in allen Schulen und öffentlichen Gebäuden gefordert. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden rauchten im vorigen Jahr 28 Prozent der Männer und 19 Prozent der Frauen regelmäßig.
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