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Suzan drückt David die Daumen

Die Fußballleidenschaft begann erst durch den Neu-Nationalspieler

Von Jens Brinkmeier
Bielefeld (WB). David Odonkor aus Bünde ist »einfach glücklich, bei der WM dabei zu sein. Und ich bin auch glücklich«, sagt Suzan Barka, die Freundin des 22-jährigen Nationalspielers von Borussia Dortmund. Morgen steht sein Heimspiel gegen Polen auf dem Programm, und seine Freundin wird natürlich im Stadion dabei sein.
Borusse David Odonkor hat seinen WM-Einsatz.

Als David Odonkor am Freitag beim Auftaktspiel gegen Costa Rica kurz vor Schluss eingewechselt wurde, freute sich Suzan Barka auf der Tribüne mit. »Ich war richtig stolz und habe mich riesig gefreut«, sagt die 19-Jährige aus Steinhagen. Vor der Partie in der bayerischen Landeshauptstadt hatte David Odonkor seine Freundin auf der Tribüne entdeckt und ihr zugewunken. »Direkten Kontakt aber gab es nicht. Die Mannschaft ist ja auch sofort nach dem Spiel nach Berlin zurückgeflogen«, sagt Suzan Barka, deren Vater Turan beim WESTFALEN-BLATT arbeitet.
Mit ihrer Schwester Cennet und deren Freund war die 19-Jährige nach München gereist, morgen geht es mit ihrer Mutter Rita und Davids Mutter Ute Odonkor ins Dortmunder Stadion zum Spiel gegen den osteuropäischen Nachbarn. Turan Barka wird sich das letzte deutsche Gruppenspiel gegen Ecuador am 20. Juni in Berlin live vor Ort ansehen. »Wir verteilen die Karten so, dass niemand beleidigt ist«, erklärt Barka schmunzelnd.
Suzans Vater sieht die Entwicklung seines möglichen Schwiegersohns durchweg positiv: »Er hat gegen Costa Rica sein WM-Debüt gefeiert - was will man mit 22 Jahren mehr verlangen? Wir haben vor dem Fernseher mitgefiebert und werden das auch am Mittwoch wieder machen.«
»David wurde von allen super aufgenommen und fühlt sich sehr wohl. Es macht ihm einfach Spaß, dabei zu sein«, verrät Suzan Barka, die täglich mehrmals per Telefon oder SMS mit ihrem inzwischen berühmten Freund in Kontakt steht. Nach Berlin wird sie aber nicht fahren, darauf hat sich Odonkor mit ihr geeinigt. »Wir telefonieren lieber und sehen uns in vier Wochen wieder. Im Moment muss ich mich auf Fußball konzentrieren«, sagt der Shootingstar.
Es sei nicht leicht, so lange getrennt zu sein, »aber ich hoffe natürlich, dass Deutschland ins Finale kommt«, sagt die 19-Jährige, die bei »Alba Moda« in Bad Salzuflen eine Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau macht. Vor acht Monaten sind Suzan und David ein Paar geworden. »Davor hatte ich mich eigentlich nicht groß für Fußball interessiert, obwohl mein Vater, meine Mutter und mein Onkel fußballverrückt sind. Jetzt bin ich aber mittendrin.« Rita Barka ist gebürtige Italienerin und fiebert immer mit der Squadra Azzura mit. »Inzwischen natürlich auch mit Dortmund und Deutschland«, sagt sie lachend.
Das Interesse am Fußball sei bei ihr viel größer geworden, seit sie mit einem Fußballer liiert ist, erklärt Suzan. Sie schaute sich in der vergangenen Saison viele Bundesligaspiele in Dortmund an und ist immer »mindestens so nervös wie David, wenn er mitspielt. Wenn er nicht dabei ist, bin ich weniger aufgeregt«, meint die sympathische junge Dame, die so gar nicht in die Kategorie Spielerfrau nach dem Victoria-Beckham-Schema passt.
Ë propos Spielerfrauen: Da kann Suzan Barka aus dem deutschen Lager nur Gutes berichten. »Als ich zum ersten Trainingslager nach Sardinien kam, waren alle supernett und haben mich toll aufgenommen. Meine erste Bezugsperson war Monika, die Freundin von Lukas Podolski. Aber alle anderen sind auch sehr nett, so etwas wie einen Zickenkrieg gibt es nicht«, versichert die 19-Jährige.

Artikel vom 13.06.2006