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Der Borusse kommt
morgen nach Hause

Odonkor vor dem Heimdebüt


Berlin (WB/fwk). Es ist sein Stadion. David Odonkor kommt nach Hause. Dortmund. Diese Kulisse. Immer noch etwas Einmaliges. Aber er weiß, dass er morgen nur dann ein Heimspiel hat, wenn der Nationaltrainer das so will. Hier hält sich der 22-Jährige an die Regel: »Da müssen sie Jürgen Klinsmann fragen«, entgegnet er allen, die sich nach seiner Einsatzchance auf dem ihm bestens vertrauten Gelände erkunden.
Vielleicht reicht es zumindest wieder für einen Kurzeinsatz, der ihn beim Eröffnungsspiel gegen Costa Rica zum WM-Spieler machte. Das brachte Odonkor außer zahlreichen Glückwünschen auch eine SMS seines Borussen-Kollegen Lars Ricken ein. Der gehörte vor vier Jahren dem deutschen Aufgebot in Japan und Südkorea an, hielt aber bis zum Ende die Bank besetzt. Vize-Weltmeister darf er sich trotzdem nennen. »Gratuliere, du hast jetzt ein WM-Spiel mehr als ich«, schrieb er sehr zur Freude Odonkors.
Ob es morgen in Dortmund so weitergeht? »Ich lasse mich überraschen«, sagt Odonkor. Im Kreis der Nationalspieler fühlt er sich inzwischen wohl, auch wenn ihm anfangs etwas mulmig zumute gewesen ist. »Ich wusste erst gar nicht, wie ich meine Mitspieler ansprechen sollte. Aber dann habe ich ÝduÜ gesagt. Und mit Oliver Kahn verstehe ich mich sehr gut, er ist ein lustiger Mensch, der ist echt klasse.«
Diese Seite am Münchener Torwart zu entdecken, hat auch Odonkor ganz perplex gemacht: »Man glaubt das kaum. Aber ich finde ihn einfach Weltklasse. Er macht Sprüche. Mit ihm kann man Spaß haben. Finde ich super, auch wie er mit den jungen Spielern umgeht.«
In Dortmund würde das Publikum toben, wenn der Flitzer wieder seinen Turbo schaltet. Odonkor erkennt durchaus sein Potential zum Freund der Stadionzuschauer: »Ja, das kann sein. Ich finde aber, dass alle zum Publikumsliebling werden können. Wenn alle ihr Bestes geben und das tun, was der Trainer ihnen sagt, dann honorieren die Fans das auch.«

Artikel vom 13.06.2006