12.06.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Ghana will
die Italiener
leiden lassen

Gruppe E: Totti spielt

Hannover (dpa). Mitten im größten Fußballskandal in der Geschichte des Landes hofft Titelanwärter Italien im Auftaktspiel gegen Ghana auf die Geburtsstunde einer neuen Ära.

Die ganze Nation fordert gegen den WM-Debütanten aus Afrika mehr als nur einen Sieg: »Gebt uns die Freude am Fußball zurück«, flehte die »Gazzetta dello Sport« vor dem heutigen Spiel.
»Keine Angst, wir sind bereit«, sagte Nationaltrainer Marcello Lippi, der mit dem Comeback von Francesco Totti auf Risiko setzt. Als brave Geburtshelfer für Italiens neues Fußballglück sind sich die selbstbewussten Ghanaer aber zu schade: »Gegen uns wird jeder leiden. Wir sind stark genug, um das Halbfinale zu erreichen«, sagte Trainer Ratomir Dujkovic.
Totti hat seinen Wadenbeinbruch auskuriert. Sein Zustand war zur nationalen Frage Italiens geworden, ähnlich wie hierzulande Michael Ballacks lädierte Wade. »Ich bin zu 70 Prozent fit«, versprach Totti. Das reicht dem Trainer, um dem Römer den Vorzug vor Alessandro Del Piero (Juventus Turin) zu geben.
Die Italiener fürchten auch den brasilianischen Schiedsrichter Carlos Simon, der ihnen bei der WM 2002 gegen Mexiko zwei reguläre Tore aberkannt hatte. Ghana dagegen genießt seine Außenseiterrolle. »Ich habe mit Totti gewettet, dass wir gewinnen«, erzählte der Ex-Bayer Sammy Kuffour vom AS Rom. Den Gewinn will er den SOS-Kinderdörfern spenden.

So spielen sie
Italien: 1 Buffon - 2 Zaccardo, 5 Cannavaro, 13 Nesta, 3 Grosso - 16 Camoranesi, 21 Pirlo, 4 De Rossi - 10 Totti - 9 Toni, 11 Gilardino
Ghana: 1 Adjei - 15 Paintsil, 4 Kuffour, 5 Mensah, 6 Pappoe - 8 Essien - 9 Boateng, 10 Appiah, 11 Muntari - 14 Amoah, 3 Gyan
Schiedsrichter: Carlos Simon (Brasilien) bisherige Duelle: noch kein Spiel

Artikel vom 12.06.2006