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Aus dem
Leben eines
Volunteers

Ein Tagebuch von
Astrid Meier

Die Fans feierten gemeinsam


Mein erster Einsatz bei dieser WM beim Spiel Trinidad & Tobago gegen Schweden war spitze. Einfach sensationell, wie die Zuschauer der beiden Mannschaften gemeinsam gefeiert haben. Morgens um acht Uhr bin ich mit dem Zug nach Dortmund gefahren. Gemeinsam mit drei anderen Volunteers kamen wir an den Westfalenhallen an und trafen dort auf die ersten Fans aus der Karibik und aus Nordeuropa.
Um 10 Uhr beim Briefing wurden wir eingeteilt. Der Media-Officer aus Frankreich erklärte uns unsere Aufgaben, alles auf englisch. Ich sollte vor der Südtribüne dafür sorgen, dass die Fotografen auf ihren Plätzen bleiben. Insgesamt waren 100 Fotografen für das Spiel akkreditiert und bekamen Nummern zugewiesen, die dann auf den vorgesehen Stühlen standen. Nach dem Briefing ging es zum Mittagessen, ehe um 15 Uhr unsere zweite Einweisung auf dem Programm stand. Da sind wir dann noch einmal alles durchgegangen. Die FIFA nimmt uns freiwillige Helfer wirklich ernst, dafür allerdings müssen wir auch etwas leisten. Man muss immer konzentriert sein.
»Auf euch kommt es an!«, gab uns der Media-Officer mit auf den Weg. Um 17.50 Uhr liefen dann endlich die Mannschaften ein, und die Fotografen durften während der Hymnen und danach Fotos der Teams machen.
Wir hatten dafür zu sorgen, dass jeder die gleichen Chancen auf die Bilder hat. Alle waren friedlich, groß gedrängelt wurde nicht. Während des Spiels stand ich in der Nähe der Eckfahne und bekam auch etwas von der Partie mit. Die schwedischen Fans waren deutlich in der Überzahl und sorgten für Heimspielatmosphäre. Ab der 70. Minute feuerten sie dann aber auch das tapfere Trinidad & Tobago an.
Nach dem Abpfiff mussten wir die Fotografen aus dem Stadion führen, im Volunteers-Center habe ich mir dann noch die erste Halbzeit Argentinien gegen Elfenbeinküste angesehen, bevor ich nach Hause fuhr. Meine Beine waren schwer, aber es war ein toller Tag. Morgen beim Training für das Deutschland-Spiel geht es für mich weiter.
Bis dahin, Eure

Artikel vom 12.06.2006