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Geschlossen
genossen

Das Team Ecuador

Gelsenkirchen (WB/klü). Die Mannschaft sind wir. Wir alle. Ecuador beim ersten WM-Auftritt in Gelsenkirchen: ein kompaktes Team. Die Fans auf der Tribüne, die Spieler auf dem Rasen - und sogar die Journalisten bekennen Farbe. Sie traten in gelben Trikots an.

Ein Bild, das dem Trainer bestens gefiel. Denn der Kolumbianer Luis Fernando Suarez, der Ecuador seit 2004 betreut, schwört auf das Kollektiv. Geschlossen genossen die Südamerikaner auch ihren ersten Triumph; der verdiente 2:0-Erfolg gegen Polen wurde bis in den frühen Morgen gefeiert. Gestern bat der Coach aber wieder zur Arbeit: »Das war nur der erste Schritt. Die nächste Aufgabe am Donnerstag gegen Costa Rica wird für uns viel, viel schwerer. Denn die Rivalen sind gewarnt, jetzt kennen sie uns alle.«
Nein, unterschätzen sollte dieses Tricolor-Team ab sofort niemand mehr. Eine Mannschaft, die mit großer taktischer Disziplin auftritt und mit kaum zu übertreffender Leidenschaft kämpft. Außerdem hat Suarez noch was auf der Bank. Denn das war seine größte Sorge: »Ich musste mit Carlos Tenorio und Ivan Hurtado zwei Stützen wegen Verletzungen vorzeitig auswechseln. Da dachte ich: Hoffentlich können wir unser 4-4-2-System weiter so gut durchziehen.«
Die Neuen spielten mit, auf dem Platz blieb alles beim Alten. Ecuador schockierte die Polen und darf jetzt vom Achtelfinale träumen. Für den deutschen Trainer und offiziellen FIFA-Beobachter Holger Osieck übrigens keine Überraschung: »Diese Truppe ist seit Jahren glänzend eingespielt. Ich hoffe nicht, dass unsere Mannschaft im letzten Gruppenduell noch Punkte braucht. Das könnte dann ziemlich eng werden.«

Artikel vom 12.06.2006