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Finnen jagen »Bruno«

Bayern setzt die Abschussgenehmigung aus


München/Wien (dpa). Finnische Bärenexperten mit speziell ausgebildeten karelischen Bärenhunden sollen von diesem Wochenende an den seit Wochen zwischen Bayern und Tirol umherstreunenden Braunbären »Bruno« fangen. Während des 14-tägigen Einsatzes sei die Abschussgenehmigung für die bayerischen Jäger aus Sicherheitsgründen ausgesetzt worden, teilte Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) mit.
Der Jungbär, der derzeit im Karwendelgebirge vermutet wird, solle gestellt und betäubt werden, ein Abschuss sei nur in einer Notsituation erlaubt, hieß es. Die 25 000 Euro, die der Einsatz kostet, wollen sich Bayern und Tirol teilen. Die finnischen Bärenfänger werden von einem österreichischen Betäubungsfachmann der Universität Wien und einem Bärenexperten der Universität Freiburg begleitet.
Der Präsident des Landesjagdverbandes Bayern, Jürgen Vocke, bat unterdessen alle Revierinhaber, das finnische Team zu unterstützen. Normalerweise erlaube es das Jagdgesetz nicht, im Revier eines fremden Jägers ohne dessen Erlaubnis mit der Waffe einem Tier nachzustellen. »Das werden die finnischen Bärenspezialisten aber zwangsläufig tun müssen, wenn sie Brunos Fährte schnell folgen wollen«, sagte der CSU-Politiker. Die Umweltorganisation WWF will das Tier mit einer Bärenfalle aus den USA fangen. Falls es gelingt, soll er in ein Wildgehege gebracht werden.

Artikel vom 10.06.2006