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Josua und Elisa Heisenbrong trugen den symbolischen Schlüssel bei der von Pfarrer Andreas Smidt-Schellong angeführten Prozession zum Gemeindehaus.Foto: Melanie Beyster

Kirchenraum kann jetzt
vielfach genutzt werden

Bodelschwingh: Abschied vom Gemeindehaus


Bielefeld (mb). Pfarrer Andreas Smidt-Schellong lud jetzt zu einem ungewöhnlichen Familiengottesdienst im Freien ein, begleitet von den Posaunenchören Wellensiek und Sudbrack unter der Leitung von Sonja Schöning. Trotz der freundlichen Gartenatmosphäre überschattete jedoch ein bisschen Wehmut die Herzen der Gemeindemitglieder, denn nach dem Zusammenschluss der Bodelschwinghkirche mit der Matthäuskirche, der Christuskirche Wellensiek und dem Bültmannshof Gemeindezentrum wird nun das anliegende Gemeindehaus geschlossen.
»Obwohl der Inhalt natürlich an erster Stelle steht, ist eine Gemeinschaft doch immer an einen Ort gebunden«, erklärt Smidt- Schellong. Das Gemeindeleben soll jedoch in keiner Weise darunter leiden. Da im Gemeindehaus von der Krabbelgruppe bis zum Seniorenkreis alles untergebracht war, musste für diese ein neuer Ort geschaffen werden. Die Fusion schließt die gegenseitige Nutzung der Gebäude ein. Daher werden einige der Gruppen, je nach Zeitplan, in Zukunft im Gemeindehaus der Matthäuskirche stattfinden.
Zeitgleich wurde mit der Renovierung der Bodelschwinghkirche auch ein Ort für Angebote der Kirchengemeinde geschaffen. Der Altarbereich wird nach der endgültigen Fertigstellung durch einen Vorhang von den variablen Sitzreihen abtrennbar sein. Der ehemalige Arbeitsraum wird zu einer Küche umgebaut, sodass man die Kirche flexibel einsetzten kann. »So ist der Schoa-Gedenkgottesdienst Ende Januar gesichert«, erklärt Smidt-Schellong, denn die jüdisch-christliche Arbeit liegt ihm besonders am Herzen. In diesem Gottesdienst wird der jüdischen Mitbürger gedacht, die während des zweiten Weltkriegs im Konzentrationslager den Tod fanden.

Artikel vom 20.06.2006