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Sarkawi: Verrat aus eigenen Reihen

US-Militär spricht von zahlreichen Tipps - Fahrverbote im Irak

Gespannte Lage in Bagdad: Irakische Soldaten überwachten am Freitag die Innenstadt noch intensiver als sonst.

Bagdad/Washington (dpa). Der im Irak getötete jordanische Topterrorist Abu Mussab al-Sarkawi ist aus den eigenen Reihen verraten worden. Die Fahnder hätten über einen Zeitraum von drei Wochen zahlreiche Tipps erhalten und wie ein Puzzle zusammengesetzt, sagte der amerikanische Militärsprecher William Caldwell am Freitag in Bagdad.
»Die Information stammte nicht von einer einzigen Person. Dass uns einer gesagt hätte: ihr findet ihn zu diesem Zeitpunkt in diesen Haus - das ist nicht passiert«, sagte Caldwell. Ob das Kopfgeld von 25 Millionen Dollar für Hinweise auf Sarkawi ausgezahlt wird, wollte er nicht sagen.
Der Militärsprecher bestätigte, dass Sarkawi nach der Bombardierung des Hauses bei Bakuba als einziger für kurze Zeit überlebte Er sei allerdings innerhalb von Minuten gestorben, als nachgerückte US-Soldaten mit der medizinischen Versorgung beginnen wollten, sagte der Sprecher.
Das US-Militär nahm nach der Bombardierung bei Razzien in 17 Häusern und 39 weiteren Aktionen 25 Menschen fest. Die Häuser waren im Zusammenhang mit der Fahndung nach Sarkawi observiert worden. Dabei seien Waffen, irakische Armeeuniformen, Nachtsichtgeräte und falsche Autonummernschilder beschlagnahmt worden.
Für die Städte Bakuba und Bagdad verhängte die irakische Regierung am Freitag ein Fahrverbot, um mögliche Vergeltungsanschläge zu verhindern.

Artikel vom 10.06.2006