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Die fast makellose Dortmund-Bilanz

Die Lage in der Gruppe A: Schon nach 180 Minuten im Achtelfinale?


Berlin (WB/fwk). Es gibt immer Vorteile und Nachteile. Was also ist vom 2:0 Ecuadors gegen Polen zu halten? Der deutschen Mannschaft eröffnet sich nach dem 4:2 gegen Costa Rica in Verbindung mit den ebenfalls siegreichen Südamerikanern eine große Chance.
Gewinnen beide auch ihre zweiten Spiele, haben sie das Achtelfinale schon nach 180 WM-Minuten erreicht. Dann könnten die DFB-Auswahl und ihr letzter Vorrundengegner am 20. Juni ab 16 Uhr in Berlin in aller Ruhe untereinander den Gruppensieg ausspielen. Momentan kann man vorsichtig optimistisch sein. Sagen wir, es besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass es schnell Grund zum Jubeln gibt. Der Nachteil des Parallel-Ergebnisses der Gruppe A darf aber auch nicht außer Acht gelassen werden.
Ecuador hat mit seinem Erfolg Bedingungen gestellt. Behaupten sich die Deutschen in Dortmund nicht gegen die Polen, werden sie sechs Tage später gegen den Dritten der Südamerika-Qualifikation um den Verbleib im Turnier kämpfen. Gleichzeitig treffen dann Polen und Costa Rica aufeinander.
Vorzeitiges Weiterkommen oder mögliches Herzschlag-Finale - das sind die Optionen der Klinsmänner, von denen vor dieser Weltmeisterschaft verlangt wurde, mit Leichtigkeit durch ihre Gruppe zu marschieren. Weil die doch so einfach ist. Ist sie das?
Der zu keiner Zeit akut gefährdete, jedoch mit Zittern verbundene Auftaktsieg hat noch einmal klargemacht, bei einer WM besser jeden Gegner für voll zu nehmen. Auch und erst recht die angeschlagenen Polen. Die müssen das richtungweisende Duell mit dem favorisierten Nachbarn allerdings in der gefürchteten »Länderspiel-Hölle« des Gastgebers austragen.
Deutschland in Dortmund, das klappt so gut wie immer. In der Statistik stehen hier 13 Spiele, zwölf Siege, ein Unentschieden. Eine fast makellose Bilanz.

Artikel vom 12.06.2006