12.06.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Der Boom des
Denglisch


Berlin (dpa). Auf der Großbildleinwand Fußball gucken heißt »Public Viewing«, Flagge hissen ist »City Dressing«. Der Bereich der Reichen und Schönen nennt sich »Hospitality Zone«, freiwillige Helfer sind »Volunteers« und Hamburgs Hauptbahnhof ist jetzt die »FIFA Railway Station Hämbörg«. Die WM ist ein »Event«.
Der Deutsche Philologenverband sieht die Anglizismen gelassen. Man rege sich darüber nicht mehr auf, sagt der Bundesvorsitzende Heinz-Peter Meidinger. Walter Krämer dagegen, dem Vorsitzenden des Vereins Deutsche Sprache, ist Denglisch ein rotes Tuch. »Die meisten WM-Teilnehmer sprechen kein Englisch«, kritisiert er mit Blick auf Argentinien und Brasilien. »Public Viewing! Die Franzosen finden das peinlich und sehen uns als Arschkriecher der USA und Englands.«

Artikel vom 12.06.2006