12.06.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Deutsche
setzen
Zeichen

Demo gegen Rechts

Gelsenkirchen (dpa). Mit einer Demonstration in der WM-Stadt Gelsenkirchen haben 5000 Menschen am Samstag ein Zeichen gegen Fremdenhass während der WM gesetzt.
Die Botschaft ist unmissverständlich: »No Nazis«.

Anlass des Protests war ein Aufmarsch von 200 Anhängern der NPD. Die Teilnehmer des rechten Aufmarsches wurden mit Steinen und Knallkörpern attackiert. Wie die Polizei mitteilte, wurden sechs Angreifer festgenommen und erhielten Strafanzeigen.
Bei der Kundgebung gegen die NPD kritisierte Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) den »Auftritt dieses kleinen Häufleins verlotterter Rechtsextremisten«. Deutschland wolle sich als freundliches und weltoffenes Land zeigen. »Das lassen wir uns von niemandem vermiesen.« Lammert wies darauf hin, dass unter den mehr als 700 WM-Fußballern nur 23 Deutsche wären - die übrigen seien Ausländer: »Fremdenhass darf bei uns keine Chance haben.«
Vizekanzler Franz Müntefering (SPD) sagte, Neonazis wollten die WM missbrauchen. »Diese braune Soße soll in Deutschland nie wieder eine Chance haben, nie mehr«, rief der Arbeitsminister.
Mehr als 1000 Demonstranten haben in Nürnberg gegen die Politik des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad protestiert. Mehrere Redner forderten ein Einreiseverbot für den iranischen Staatschef. Sie erklärten, für Holocaust-Leugner gebe es keinen Platz in Deutschland. Der Deutschlandbesuch von Ahmadinedschads Stellvertreter, Mohammed Aliabadi, sei eine »Schande für Deutschland«. Zu der Kundgebung hatten jüdische Organisationen aufgerufen.

Artikel vom 12.06.2006