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Akwa ist
sehr fotogen

Angola Außenseiter


Von Dirk Schuster
Celle (WB). Hannah und Saskia legen sich fest: »Akwa ist der süßeste Angolaner«, finden die Celler Abiturientinnen. Sie haben ihn beim Training fotografiert. Doch auf die Optik kommt es nun nicht mehr an. Ab sofort geht's nur noch um Ergebnisse. Darum sind am Sonntag im zweiten Spiel der Gruppe D gegen Portugal Tore gefragt. Akwas Spezialität.
Fünf der zwölf Qualifikationstreffer hat Fabrice Alcebiades Maeico, kurz Akwa genannt, auf dem Weg zur ersten WM-Teilnahme erzielt. Er ist einer der wenigen Angolaner, die mit ihrer unverhofften Popularität in Deutschland umzugehen verstehen. Der 29-jährige Stürmer hat als Profi in Portugal gearbeitet. Doch nicht für ihn und vor allem nicht vordergründig deshalb ist die Partie am Sonntag, 21 Uhr, in Köln eine außergewöhnliche. Portugal war bis vor wenigen Jahren Kolonialmacht in Angola. »Wir müssen in diesem Spiel gut aussehen. Niemand braucht uns speziell zu motivieren«, sagt Akwa.
An seinem Hals baumelt eine Goldkette, darauf ist sein Name zu lesen: Fabrice. Bald soll ihn hierzulande jeder auch ohne dieses Hinweisschild erkennen. Ein Engagement in Europa ist sein Traum. Die WM ist seine Bühne, sich mit den Großen der Branche zu messen. Mit dem Argentinier Riquelme zum Beispiel. »Er und Lionel Messi könnten die Stars des Turniers werden«, glaubt Akwa. Argentinien und Brasilien sind seine Favoriten. Und wann endet Angolas WM-Weg? »Wir hoffen aufs Achtelfinale.« Nach drei Testspielpleiten ein hohes Ziel.

Artikel vom 10.06.2006