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Eine neue Generation von Quizspielen setzt sich durch. Die Fragen werden nur noch zum Teil von Kärtchen abgelesen. Das gilt auch für die aktuellen Quizspiele zur Fußball-Weltmeisterschaft. Die Abwechslung und Spannung ist einfach viel größer, wenn Videoclips zwischendurch Live-Atmosphäre ins Wohnzimmer tragen. »Scene it« von Mattel ist für diese Idee im Februar 2006 auf der Nürnberger Spielwarenmesse mit dem »Toy Innovation Award« ausgezeichnet worden.
Wir kennen sie alle, die absoluten Experten. Sie wissen, welcher Schiedsrichter 1930 das erste Endspiel leitete und wer 1966 beim Finale gegen Deutschland das Tor der englischen Mannschaft hütete. Sie lachen, wenn ihr Mitspieler sich freut, weil er bei einem Videoclip Gerd Müller als den Torschützen erkannt hat - und dann von der Frage überrascht wird, wer denn die Flanke schoss: »Weißt du das etwa nicht? Das war doch der Jürgen Grabowski.« Zum Glück für die, über die der Experte hier lacht, gibt es auch Fragen wie die nach einer Szene aus einem WM-Spiel von Kamerun: »Wie viele Spieler jubeln hier über das Tor?« Da kann der, dessen Fußball-Gedächtnis nicht ganz so ausgeprägt ist wie seine Fähigkeit, genau zu beobachten, einiges wieder aufholen.
»Ein Spiel dauert 90 Minuten«, heißt eine Fußball-Weisheit von Alt-Bundestrainer Sepp Herberger. Eine Quizrunde dauert dagegen nur 30 Sekunden und kann eventuell sogar noch verkürzt werden. Das ist eine sehr knappe Zeit, zumal die gezeigten Szenen nicht wiederholt werden. »Scene it« ist eben ein Spiel für echte Fußball-Fans, keines für Neulinge.
Das zeigt sich auch an den Fragen, die von den Kärtchen vorgelesen werden. Beispiel: Wie hieß der Torhüter der kolumbianischen Mannschaft bei der WM 1990? (Rene Higuita) Oder: Wer gewann das Viertelfinale 1994 zwischen Schweden und Rumänien? (Schweden -Êleider fehlt auf der Antwortkarte das Ergebnis) Für den Deutschland-Fan interessanter: Wie viele Tore erzielte Jürgen Klinsmann bei der WM 1990? (drei) Und dann dies: Welchen Spieler verbindet man mit den WM-Titel 1934 und 1938, Stürmer, Inter Mailand und San Siro? (Guiseppe Meazza) Doch keine Angst: Fragen zu den FIFA-Weltmeisterschaften vor 1966 sind dünn gesät. Das gilt leider auch für die aus deutscher Sicht so wichtige WM 1954.
Für Abwechslung sorgen die durch den Würfel zum Einsatz gebrachten »Schiri-Karten«. Da heißt es beispielsweise: »Deine Pop-Star-Freundin hat ihre große Welttournee. Endlich hast du Ruhe und triffst wieder. Gehe drei Felder vor.« Pech bringt die Karte: »Die 90 Minuten sind vorbei und du liegst nach deinem Traumtor den Mitspielern in den Armen. Doch dann läutet ganz plötzlich der Wecker. . . Gehe zwei Felder zurück.«
Wer nach »Scene it«Ênoch Lust auf weitere Fußball-Quizspiele hat, landet möglicherweise beim traditionellen »Trivial Pursuit«. Für die neue Kompakt-Edition hat sich der Verlag Parker 600 Fragen ausgedacht. Wie gewohnt gibt es sechs Kategorien. Sie heißen diesmal Fußballgeschichte, Weltmeisterschaften, Helden & Strategen, Weltfußball, Abseits und Freistoß. In der Kompakt-Version erhält der Spieler einfach die Karte, die er richtig beantwortet hat. So kann man das Spiel sogar in der Halbzeitpause auf dem Fußballplatz einsetzen. Wer zuerst sechs Karten gesammelt hat, ist Sieger.
Dass der moderne Fußball ein Millionenspiel ist, weiß heute schon jeder Jugendspieler. Klar, dass Parker die WM in Deutschland auch für eine neue Monopoly-Version nutzt -Êmit Stadien statt Bahnhöfen und Brasilien auf der Schloßallee.
Das WM-Monopoly kostet ebenso wie »Scene it« etwa 50, Trivial Pursuit Kompakt knapp 15 Euro.
Artikel vom 17.06.2006