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Fluchtwagen gemietet

Schulden offenbar Motiv für Banküberfall


Hövelhof/Rietberg (WB/spi). Hohe Schulden haben vermutlich dazu geführt, dass ein 48-Jähriger aus Herzebrock-Clarholz (Kreis Gütersloh) am Donnerstag zum mutmaßlichen Bankräuber und wenig später zum Selbstmörder wurde. Die Ermittlungsbehörden jedenfalls ziehen Geldprobleme als Tatmotiv in Betracht.
Der Mann hatte am Donnerstag, wie berichtet, eine Volksbank-Filiale in Rietberg-Westerwiehe überfallen und einen höheren Betrag erbeutet. Auf der Flucht vor der Polizei schoss sich der Clarholzer vor den Augen einer Streifenwagenbesatzung in Hövelhof (Kreis Paderborn) mit einer Schrotflinte in den Hals und starb wenige Minuten später.
Ermittlungen werden bezüglich des Banküberfalls von der Kreispolizeibehörde Gütersloh und der Staatsanwaltschaft Bielefeld geführt. Das Todesermittlungsverfahren um den Selbstmord in Hövelhof bearbeitet die Kreispolizeibehörde Paderborn für die Staatsanwaltschaft Paderborn.
Nach ersten Ermittlungsergebnissen handelt es sich bei dem vom Tatverdächtigen benutzten Fluchtwagen um einen Mietwagen eines Autoverleihers aus dem Kreis Warendorf; den Wagen hatte der 48-Jährige für zwei Tage gemietet. In dem Fahrzeug wurde die gesamte Beute aus dem Bankraub gefunden. Zudem lag im Mietwagen eine frei verkäufliche Sportpistole, wie sie der Täter bei dem Überfall mitführte. Die Untersuchung des doppelläufigen Gewehrs, mit dem der Selbstmord ausgeführt wurde, hat ergeben, dass die Waffe bereits 1978 in Rheine gestohlen worden war. Die Akten zu diesem Diebstahl sind bereits seit Jahren vernichtet.

Artikel vom 10.06.2006