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Verfehlte Personalpolitik

VfB Fichte: Abstieg nach Pleiten, Pech und Pannen

Bielefeld (WB/wjö). Das »Pleiten-, Pech- und Pannenjahr« nahm ein böses Ende. Nach fünfjähriger Zugehörigkeit zur westfälischen Oberliga muss VfB Fichte als Schlusslicht in die Verbandsliga absteigen. »Von dem miserablen Start mit nur sechs Punkten aus den ersten 13 Spielen haben wir uns nicht erholt«, stellt Trainer Sven Moning sachlich fest.

Der bisherige Co-Trainer beerbte nach dieser erschreckend schwachen Startphase seinen Chef Holger Wortmann. In den verbleibenden vier Pflichtspielen bis zur Winterpause sammelten die »Hüpker« unter seiner Regie immerhin noch sieben Zähler, so dass das rettende Ufer (SF Siegen II/18 Pkt) in Sichtweite blieb. 18 Zähler aus den 17 Partien der Rückrunde reichten indes nicht, um den Abstieg zu vermeiden. Dennoch starb die Hoffnung auf den Klassenerhalt zuletzt. »Es grenzt schon an ein Wunder, dass quasi bis zum Schluss die Rettung möglich war«, zeigt sich Moning von der Moral der Mannschaft beeindruckt.
Hauptgrund für die Talfahrt war in erster Linie die verfehlte Personalpolitik. Auf der rechten Außenbahn konnte der zu Arminia gewechselte Jannis Hoffmann nicht annähernd ersetzt werden. Sven Moning wies immer wieder auf die Lücke hin und bezeichnete die rechte Außenbahn als »Einflugschneise« für den Gegner.
Zu viele Neuerwerbungen erwiesen sich als Flop. Der vermeintliche Torjäger Rafael Arlet wurde schon in der Winterpause aussortiert. Und der Regionalliga-erfahrene Gökhan Özdemir blieb ebenfalls den Nachweis seiner Klasse schuldig. Zudem wurde Robert Mainka seinem Ruf als »Chancentod« gerecht. Mit nur 31 Treffern in 34 Spielen avancierte VfB Fichte zum abschlussschwächsten Team der Liga.
Die Personaldecke der »Hüpker« war einfach zu dünn. Leistungsträger wie Jens Reitemeier, Güven Aydin oder Christopher Gliniars fanden nicht einmal die Zeit, um ihre Verletzungen richtig auskurieren zu können. Ex-Trainer Mario Ermisch, der VfB Fichte einst in die Oberliga geführt hatte, redet Klartext: »In diesem Verein wurde in den letzten beiden Jahren nur Flickschusterei betrieben. Da fehlte jegliche Konstanz.«

Artikel vom 10.06.2006