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Drogba gegen Crespo

Gruppe C: brisantes Duell der Chelsea-Teamkollegen

Hamburg (WB/jen). Hernan Crespo gegen Didier Drogba - Argentinien gegen Elfenbeinküste. Beim Auftaktspiel der Gruppe C an diesem Samstag (21 Uhr, ARD) in Hamburg treffen die beiden Torjäger des englischen Meisters FC Chelsea London aufeinander.

Ein Duell mit Brisanz, denn beide Stürmer stehen unter besonderem Druck. Nicht nur, dass ihre Landsleute Tore erwarten - in London stritten sie fast immer um den Platz in der Startformation, weil Trainer José Mourinho nur einen der beiden Strafraumstürmer aufstellte. Im direkten Duell wollen Drogba und Crespo nun zeigen, wer der Bessere ist, zumal beiden der Abschid vom englischen Champion droht. Denn Roman Abramovitch hat mal wieder seine riesige Brieftasche geöffnet und seinen absoluten Wunschstürmer verpflichtet: Andrej Schewtschenko wechselt vom AC Mailand in die englische Hauptstadt und ist gesetzt.
Im Tausch könnte Crespo erneut nach Italien zurückkehren - diese Option wurde bereits in der Vergangenheit gewählt. Wohin der Drogbas Weg führen würde, ist dagegen ungewiss. Allerdings hätte ein Stürmer seiner Qualität wohl kaum Probleme, einen adäquaten Ersatz zu finden.
Dass sowohl der Ivorer als auch der Argentinier wichtige Stützen ihrer Mannschaft sind und große Hoffnungen mit ihnen verbunden werden, steht außer Frage. Beim Team der Elfenbeinküste konzentriert sich alles auf den 28-jährigen Drogba, der seine Mannschaft zur Endrunde nach Deutschland schoss. Das afrikanische Team ist zum ersten Mal überhaupt bei einer WM dabei.
In den vergangenen Monaten geriet Drogba bei Chelsea allerdings in die Schusslinie, weil der Angreifer für englische Verhältnisse zu oft unsportlich agierte: Elfmeter schinden und Handspiele - das sehen die Fans auf der Insel gar nicht gern. Zudem wirkte Stürmer Drogba nach der erfolgreichen Afrikameisterschaft, bei der er seine Mannschaft zum Vize-Titel führte, müde. Argentiniens Trainer José Pekerman warnt dennoch vor ihm: »Auf Drogba müssen wir ein besonders wachsames Auge werfen.«
Der 30-jährige Crespo soll mit seinen Toren dafür sorgen, dass die »Albiceleste« nicht wieder so ein Debekal erlebt wie bei der Endrunde vor vier Jahren in Japan und Südkorea. Als einer der ganz großen Favoriten angereist, mussten die Argentinier damals bereits nach der Vorrunde wieder nach Hause fahren. »Wir haben hier etwas gutzumachen«, stellt Crespo deshalb nun klar.
Neben ihm wird Javier Saviola ( FC Sevilla) anspielen. Für Jungstar Lionel Messi (FC Barcelona) dagegen hat Pekerman zunächst noch einen Platz auf der Ersatzbank vorgesehen.

Artikel vom 10.06.2006