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Vaidisova muss
Segel streichen

French Open: Aus für Waske/Pavel

Paris (dpa). Titelverteidigerin Justine Henin-Hardenne und die Russin Swetlana Kusnezowa bestreiten am Samstag das Endspiel der French Open in Paris.
Es wäre zu schön gewesen: Nicole Vaidisova verpasste gestern den Sprung ins Finale.

Die bei dem mit 14,265 Millionen Euro dotierten Grand-Slam-Turnier an Nummer fünf gesetzte Henin-Hardenne gewann gestern das rein belgische Halbfinale gegen Kim Clijsters 6:3, 6:2 und greift auf der roten Asche von Roland Garros nach ihrem dritten Sieg nach 2003 und 2005.
Kusnezowa stoppte mit dem 5:7, 7:6 (7:5), 6:2 den Höhenflug der 17 Jahre alten Tschechin Nicole Vaidisova und steht zum ersten Mal in ihrer Karriere im Finale der French Open.
Mit der Niederlage im 20. Duell gegen Henin-Hardenne, die im Viertelfinale die Nordhornerin Anna-Lena Grönefeld aus dem Turnier geworfen hatte, verpasste Clijsters an ihrem 23. Geburtstag auch den Sprung auf Platz 1 der Weltrangliste. Bei einem Finaleinzug hätte die US-Open-Siegerin die bereits im Achtelfinale an Vaidisova gescheiterte Französin Amélie Mauresmo auf dem Tennisthron abgelöst.
Die in Nürnberg geborene Vaidisova hatte bis zu ihrem Halbfinal-Aus mit Erfolgen gegen die topgesetzte Mauresmo und gegen Wimbledon-Siegerin Venus Williams aus den USA für Furore gesorgt und auch im Halbfinale ihre Gegnerin zunächst beherrscht. Doch im zweiten Satz ließ sie sich plötzlich völlig aus dem Konzept bringen und musste sich schließlich nach 2:31 Stunden geschlagen geben.
Auch für Alexander Waske ist das Turnier endgültig beendet. Der Frankfurter verlor mit dem in Borgholzhausen lebenden Andrej Pawel im Doppel-Halbfinale gegen die Amerikaner Bob und Mike Bryan 3:6, 6:7 (6:8). »Ich hätte hier gerne im Finale gespielt«, sagte Waske. »Aber so kann ich wenigstens das Eröffnungsspiel der Fußball-WM zu Hause anschauen.« Im Endspiel treffen die topgesetzten Zwillinge aus den USA auf die Titelverteidiger Jonas Björkman/ Max Mirnyi.
Während sich Kusnezowa ihren Traum vom Finale bereits erfüllt hat, trennt bei den Herren die beiden Top-Favoriten noch ein Sieg vom Traumendspiel. Doch vor den heutigen Halbfinals (13 Uhr live in Eurosport) wollen der Weltranglistenerste Roger Federer und Titelverteidiger Rafael Nadal davon nichts wissen.
»Ich spiele am Freitag. Lasst uns über Freitag sprechen und nicht über Sonntag«, forderte Nadal vor dem Duell gegen den kroatischen Daviscup-Sieger und Mannschaftsweltmeister Ivan Ljubicic. »Wir dürfen das nächste Match nicht vergessen. Jeder will ein Endspiel Nadal gegen Federer sehen, aber zwei Spieler haben noch etwas dagegen«, betonte Federer vor dem Halbfinale gegen den Argentinier David Nalbandian.
Zum ersten Mal seit 1985, als John McEnroe, Ivan Lendl, Jimmy Connors und Mats Wilander im Halbfinale standen, haben es die vier Top-Gesetzten in die Vorschlussrunde der French Open geschafft. »Nun beginnt ein neues Turnier«, titelte deshalb Frankreichs große Sportzeitung »L'Equipe«.

Artikel vom 09.06.2006