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Geisterfahrerin vor Gericht

»Stimmen haben mir Selbstmord empfohlen«


Bielefeld (WB/uko). Eine Frau aus Herford (25) wollte sich mit einer Geisterfahrt auf der Autobahn das Leben nehmen. Das Landgericht Bielefeld verhandelt seit gestern über die Unterbringung der psychisch Kranken in der Psychiatrie.
Die Frau hatte sich am 25. Juni 2005 mit Selbsttötungsabsicht ins Auto gesetzt, weil »imperative Stimmen« ihr die Tat empfohlen hatten. Sie war in Herford in falscher Fahrtrichtung auf die Autobahn 2 gefahren und hatte ihren Pkw Kia in voller Absicht mit Tempo 160 frontal auf drei Fahrzeuge zugesteuert. Der erste Fahrer konnte ausweichen, mit dem zweiten Fahrzeug - ein mit sieben Personen besetztes Großraumtaxi - kollidierte das Geisterauto seitlich.
Der Kia prallte frontal auf einen entgegenkommenden Passat einer Familie aus Lippe. Wie durch ein Wunder wurde außer der Herforderin niemand verletzt. Die 25-Jährige brach sich den Mittelfuß. Dem Schwurgericht des Landgerichts Bielefeld gestand die Frau nun, Stimmen hätten ihr seinerzeit geraten, ihrem »Leben doch ein Ende zu bereiten«.

Artikel vom 09.06.2006