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Auf der Flucht
erschossen

Bankräuber nimmt sich das Leben

Von Jürgen Spies
Hövelhof/Rietberg (WB). Ein 48-jähriger Bankräuber hat sich gestern nach einem Überfall in Rietberg-Westerwiehe (Kreis Gütersloh) auf der Flucht vor der Polizei in Hövelhof (Kreis Paderborn) mit einem Gewehr erschossen.
Die Flucht des Räubers endete in einer Sackgasse in Hövelhof: Polizeibeamte sicherten die Spuren.Foto: Jürgen Spies

Bei dem Täter handelte es sich um einen Mann aus Herzebrock-Clarholz (Kreis Gütersloh). Er hatte Bargeld erbeutet und war mit einem Auto geflüchtet. Dank Zeugenaussagen zum Fluchtfahrzeug war die Polizei dem Bankräuber rasch auf der Spur und konnte ihn verfolgen. In Hövelhof bog der Täter in eine Sackgasse ein, stieg aus seinem Wagen und erschoss sich.
Gegen 11.50 Uhr erschien der Mann in die Zweigstelle der Volksbank Westerloh-Westerwiehe. Er bedrohte die beiden Angestellten mit einer Schußwaffe und verlangte die Herausgabe von Bargeld. Die Frauen, die einen Schock erlitten, händigten ihm einen Betrag in nicht genannter Höhe aus. Der Täter stürmte aus der Bank, setzte sich in einen Opel Astra mit Warendorfer Kennzeichen und raste mit hohem Tempo davon. Polizeibeamte aus den Kreisen Gütersloh und Paderborn nahmen schon wenig später die Verfolgung auf und bekamen Sichtkontakt mit dem Fluchtfahrzeug. Der Bankräuber, der inzwischen auf Kreisstraßen abgebogen war, konnte die Polizei jedoch zunächst auf Distanz halten.
Wirksame Fahndungs-Unterstützung leistete schließlich die Besatzung eines Polizeihubschraubers, die den Vectra ständig im Visier hatte. In Hövelhof endete gegen 12.35 Uhr die Verfolgungsjagd in einer Sackgasse am Ortsausgang Richtung Kaunitz. Der Mann stieg aus seinem Auto, richtete ein Gewehr gegen sich und schoss sich vor dem Augen der Polizeibeamten in den Hals. Ein Notarzt versuchte noch minutenlang, den 48-Jährigen retten. Jede Hilfe kam zu spät.
Über die Hintergründe, die den Mann, der bisher polizeilich nicht einschlägig in Erscheinung getreten war, zum Bankräuber werden ließen, ist noch nichts bekannt. Die Ermittlungen, unter anderem zum Fluchtfahrzeug, dauern an.

Artikel vom 09.06.2006