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einenSommer

Mutter-Tochter-Konflikte bei Arte

Arte, 20.40 Uhr: Schicksale begegnen sich in einer Caféteria. Dort entwickelt sich die Geschichte, die Laurent Firode in seinem Film »Ein Sommer, drei Frauen, ein Café« erzählt.
Stéphanie (Carole Deffit) verdient sich ihr Geld in der Cafeteria.Foto: Arte

Drei Frauen aus drei Generationen arbeiten einen Sommer lang zusammen in einer Cafeteria in der Nähe von Dijon. Sie sind sicher, dass sie sich nach diesem Sommer wohl nicht mehr wiedersehen werden, und so fällt es ihnen leichter, sich ihre persönlichen Probleme gegenseitig anzuvertrauen. Der Fernsehfilm dreht sich um Mutter-Tochter-Konflikte.
Stéphanie (Carole Deffit) ist 18 Jahre alt und möchte endlich ihren Vater finden, der ihre Mutter noch vor ihrer Geburt verlassen hat. Die Beziehung zu ihrer Mutter ist sehr angespannt, denn Stéphanie wirft ihr vor, sie habe den Vater einfach gehen lassen.
Die 35-jährige Singlefrau Cécile (Irène Ismailoff) hat sich während der Bauarbeiten für ihre neue Eigentumswohnung bei ihren Eltern einquartiert. Dort muss sie feststellen, dass ihre Eltern einander längst nicht mehr lieben und ihr Vater die Mutter nur noch auszunutzen scheint. Cécile versucht, ihre Mutter zu motivieren, sich von dem tyrannischen Ehemann zu trennen und ihren eigenen Weg zu gehen.
Adèle (Manuela Gourary) ist mehr als 50 Jahre alt. In jungen Jahren hatte sie ihre Tochter zur Adoption freigegeben, um einem Mann nach Madagaskar zu folgen. Nach dem Tod ihres Geliebten ist sie schließlich nach Dijon zurückgekehrt, um ihre Tochter ausfindig zu machen, die in der Zwischenzeit selbst Mutter zweier Kinder geworden ist.
Der junge Regisseur Laurent Firode bringt in seinem Film die verschiedenen Mütter-Töchter-Konflikte zusammen und gibt einen humorvollen Einblick in das Leben dreier sehr unterschiedlicher Frauen. Im Jahr 2000 realisierte Firode seinen ersten abendfüllenden Kinofilm »Le battement d'ailes du papillon« mit Audrey Tatou in der Hauptrolle. Beim Fernsehfilmfestival in St. Tropez 2005 erhielt er für »Ein Sommer, drei Frauen, ein Café« den Preis für das beste Drehbuch.

Artikel vom 09.06.2006