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Absteiger VfB Fichte
das unfairste Team

Bilanz: Neun Trainer mussten vorzeitig gehen

Holger Wortmann
Bielefeld (WB). Die Saison 2005/2006 ist Geschichte und die Oberliga hat ihre Pforten geschlossen. Zeit also, um Bilanz zu ziehen. In punkto Zuschauerzahlen war die Saison ein Erfolg. Insgesamt sahen 170 031 Zuschauer die 306 Spiele, was einen Schnitt von 556 ergibt. Und die Zahlen versprechen dank so prominenter »Neuzugänge« wie dem SC Preußen Münster oder der SG Wattenscheid in der kommenden Spielzeit noch besser zu werden. In der Serie 2004/2005 waren es nur 155 592 Besucher und der Schnitt lag bei 508. Arminias Heimspiele in Brackwede wollten im Durchschnitt nur 250 Fußballfans sehen. Auf die Rußheide zum VfB Fichte pilgerten durchschnittlich 270 Zuschauer.
Bei 880 Toren sind im Durchschnitt nur 2,88 Tore pro Spiel erzielt worden. Im Vorjahr waren es noch 94 Treffer mehr. Torschützenkönig ist der Hülser Seyfullah Kalayci, der es bei 25 Einsätzen auf 24 Treffer brachte. Erfreulicherweise ist die Anzahl der Feldverweise zurückgegangen. Waren es in der letzten Saison noch 45 Rote Karten und 79 Ampelkarten, gab es in diesem Jahr nur 40 Rote Karten und 58 Ampelkarten. Das vermeintlich unfairste Team stellte das Schlusslicht: VfB Fichte Bielefeld wurde nach sieben Roten und sieben Gelb-Roten Karten mit der Versetzung in die Verbandsliga bestraft.
Das beste Heim- und Auswärtsteam sowie die beste Abwehr und den besten Sturm stellt der Meister Borussia Dortmund II. Die meisten Spieler setzten LR Ahlen II und Schalke II mit je 40 Akteuren ein. Der Lotter Stefan Leimbrink war der einzige Feldspieler, der alle 3060 Minuten durchspielte. Auf den Trainerbänken der Oberliga wurde munter durchgewechselt. Insgesamt neun Mal sprachen die Vereinsvorstände Entlassungen aus. Bei VfB Fichte musste Holger Wortmann (Foto) seinem Co-Trainer Sven Moning die Führungsrolle überlassen. Reiner Polder löste in Lippstadt zunächst Arndt Hundertmark ab, wurde dann aber selbst durch Heinz Knüwe ersetzt. Beim VfB Hüls stieg Ingo Anderbrügge für Martin Schmidt »in die Bütt«. Uwe Helmes kam in Siegen für Gerhard Noll und Jürgen Heipertz in Bochum für Manfred Wölpper. Gleich vier Trainer verbrauchte Erkenschwick. Nach den Entlassungen von Michael Pannenbecker, Ingo Anderbrügge und Ralf Fischer blieb es Manfred Wölpper vorbehalten, den Traditionsklub vom Stimberg zum Klassenerhalt zu führen.

Artikel vom 10.06.2006