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Schwedens magisches Dreieck soll zaubern

Gruppe B: Nordeuropäer vor Duell mit Trinidad & Tobago favorisiert und zuversichtlich

Rotenburg (dpa). Dem magischen schwedischen Dreieck mit Zlatan Ibrahimovic, Henrik Larsson und Fredrik Ljungberg kommt der krasse WM-Außenseiter Trinidad & Tobago zum Auftakt gerade recht.

»Ich bin überzeugt, dass wir gewinnen«, sagte Trainer Lars Lagerbäck vor der Partie an diesem Samstag (18 Uhr) in Dortmund. Bis auf Stammtorhüter Andreas Isaksson, der wegen einer Gehirnerschütterung wahrscheinlich von Rami Shaaban vertreten wird, können die Skandinavier in Bestbesetzung antreten.
»Wir spielen alle in höheren Ligen, da gibt es einen Klassenunterschied«, sagt Torjäger Ibrahimovic, der angeblich seine Formkrise bei Juventus Turin mit Extraschichten im Training in Bremen überwunden hat. »Ich fühle mich gut, bin ausgeruht und will nicht mehr klagen«, erläuterte der 24-Jährige, der sich mehr in die Verantwortung nimmt als vor vier Jahren. »Ich genieße es, beim Team zu sein, und bringe mich jetzt noch mehr ein als bei meiner ersten Weltmeisterschaft.« Der in Malmö geborene Sohn bosnischer Einwanderer hofft, dass der Knoten bereits im Spiel gegen den Underdog platzt und dass er an seine acht Treffer in der Qualifikation anknüpfen kann.
Mit großem Selbstbewusstsein geht Larsson nach dem Champions-League-Sieg mit Barcelona in die WM. Er ist mit 35 Treffern in 89 Länderspielen der erfolgreichste Torschütze und bringt Konstanz in ein Team, das in der Vergangenheit eher für defensiven Fußball stand. »Der Titel wäre ein Traum«, sagte der 34-Jährige, der in der nächsten Saison wieder in seiner Heimat spielen wird.
Doch Lagerbäck warnte davor, den ersten Gegner zu unterschätzen: »Sie sind schwer auszurechnen«, sagte der Coach, der vor seinem Gegenüber Leo Beenhakker großen Respekt hat. »Er hat einen tollen Job gemacht, sich mit dem Team überhaupt zu qualifizieren«, meinte Lagerbäck.
Beenhakker übernahm den kleinen Karibikstaat im April 2005 mit nur einem Punkt in der WM-Quali und brachte der stürmenden Elf die Defensivarbeit bei. »Normalerweise müsste Schweden stärker sein, aber was ist im Fußball schon normal?«, fragte Beenhakker, der seine Spieler auch schon mal zu ohrenbetäubender Reggae-Musik trainieren lässt. »Fußball wird nicht nur in Deutschland, Holland und England gespielt. Ich respektiere die Kultur anderer Länder« Für seine Spieler sei es ein Traum, hier zu sein. »Jeder zählt die Stunden bis zum Spiel. Sie werden mit einem Lächeln auflaufen und bis zum Umfallen kämpfen.«

Artikel vom 10.06.2006