10.06.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Eröffnungsfeier à la bavaroise

Freitag, 9. Juni 2006, 16.52 Uhr: Bundespräsident Köhler eröffnet die WM

München (WB/mzh). Im Takt des bayerischen Schuhplattlers haben sich in München Tausende Fans für die WM warmgeklatscht. Deutschland inszenierte im Münchener Stadion eine bunte, folkloristische, rhythmische Eröffnungsshow.

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Horst Köhler, der um 16.52 Uhr die WM eröffnete, ließen sich von der Fröhlichkeit des Spektakels anstecken. »Endlich geht es los! Wir freuen uns auf vier Wochen Fußball, Fußball, Fußball.« Eingerahmt vom sichtlich gelösten Franz Beckenbauer und dem gewohnt jovialen FIFA-Chef Sepp Blatter entbot der Bundespräsident allen Gästen seinen Willkommensgruß und dankte den Organisatoren und freiwilligen Helfern.
»Möge der Fußball die Völker verbinden!«, sagte Köhler unter dem frenetischen Jubel der Stadionzuschauer, bevor Herbert Grönemeyer mit Amadou & Mariam und einem vielstimmigen Chor die WM-Hymne »Zeit, dass sich was dreht« intonierte. Zuvor waren - ebenfalls enthusiastisch beklatscht - die noch lebenden Weltmeister vergangener Weltturniere von Horst Eckel (1954) bis Roberto Carlos (2002) ins farbenfroh dekorierte Oval getreten.
Die Bayern setzten mit Trommlern in Tracht, mit Peitschenschwingern und einem riesigen Heuwagen auf Lokalkolorit. Zwei Neunjährige aus dem Chiemgau stießen zum Entzücken der Stadiongäste in ihre Trompeten, und nach soviel Folklore à la bavaroise dauerte es einen Moment, bis die von Thomas Gottschalk angesagte Gruppe »Seeed« mit ihren Hip-Hop-Rhythmen durchdrang.
Kurz nur stand zu befürchten, Brasilien habe das Turnier schon wieder gewonnen - da nämlich trug, begleitet von einer strahlend schönen Claudia Schiffer, Pelé die begehrteste Trophäe der Sportwelt herein.
Charmant. Jetzt aber: Anpfiff!

Artikel vom 10.06.2006