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Iran: »Drohungen sind wirkungslos«

IAEO-Bericht: Teheran bremst die Aufklärung des Atomprogramms


Teheran (Reuters). Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat im Atomstreit mit dem Westen seine Bereitschaft zu Gesprächen signalisiert, aber nur auf gleicher Augenhöhe. »Wir werden über gegenseitige Befürchtungen sprechen und Missverständnisse in der internationalen Arena ausräumen«, sagte der Staatschef gestern in einer Rede, ohne den Nuklearkonflikt ausdrücklich zu erwähnen. Verhandlungen müssten jedoch in einer fairen Atmosphäre stattfinden. Drohungen seien wirkungslos. »Wenn die internationale Gemeinschaft denkt, sie könne der iranischen Nation mit der Peitsche drohen, während sie mit uns verhandelt, sollte sie wissen, dass die iranische Nation eine solche Atmosphäre ablehnt«, betonte Ahmadinedschad. Es waren seine ersten öffentlichen Äußerungen, seitdem die fünf Veto-Mächte im UN-Sicherheitsrat und Deutschland dem Land ein Angebotspaket zur Lösung des Atomstreits vorgelegt haben.
Der Iran hat in den vergangenen Wochen nichts zur Klärung seines jahrzehntelang geheimen Atomprogramms beigetragen. Dies geht aus einem vertraulichen Bericht der Internationalen Atomenergie-Organisation IAEO hervor. So habe die iranische Regierung auf Briefe der Atombehörde bis heute nicht reagiert, heißt es im Bericht.

Artikel vom 09.06.2006