Bernd Diener gehört noch lange nicht zum alten Eisen
Bielefeld (WB/jm). Kaum zu glauben: Bernd Diener wird am 19. Juni 47 Jahre alt. Doch der Körper des schnauzbärtigen Papiermachers aus Gengenbach ist total gestählt, der Spaßfaktor ist wie eh und je unfassbar hoch, und die Resultate stimmen sowieso. Wie der Diener senior gestern die »jungen Wilden« aus aller Herren Länder düpierte, war zum Mit-der-Zunge-Schnalzen. Sein talentierter Filus Patrick (24) weiß nur zu gut, dass er an seinem Vorbild derzeit nicht vorbeikommt. »Er ist immer noch ein absoluter Topfahrer und gehört zur Weltspitze«, lobt Patrick Diener seinen Vater und Lehrmeister. »Er zieht mich mit, hinterlässt dabei aber immens große Fußstapfen. Ich weiß nicht, ob ich die jemals ausfüllen kann«. Ohnehin genieße das Studium (technische Betriebswirtschaftslehre) derzeit Vorrang. Ein Profitum sei »nicht erstrebenswert. Davon können nur die wenigsten leben«. Aus dem Kind wurde erst sein Mechaniker und inzwischen ein Rivale der Rennbahn. »Ich freue mich immer, wenn ich Patrick hinter mir lassen kann«, grinst der frühere deutsche und Europameister stolz angesichts der reifenden Konkurrenz im eigenen Hause. Der »schönen, aber anspruchsvollen Bahn« musste der Filius, zum zweiten Mal auf dem Bielefelder Oval aktiv, seinen Tribut zollen. In seinen vier EM-Durchgängen reichte es gerade zu vier Punkten und dem Einzug ins C-Finale. Wenigstens das konnte Patrick Diener deutlich gewinnen. Ein Laufsieg und drei zweite Plätze brachten Bernd Diener (17 Punkte) nicht die Versetzung ins A-Finale. Grantelnd nahm der 46-Jährige, der von seinen älteren Brüdern Ludwig und Hubert früh mit dem Rennbazillus infiziert wurde und 1979 auf einer 250 ccm Maico auf Anhieb Erster wurde, den Umweg über das B-Finale, das er locker gewann. Ans Aufhören verschwendet der Routinier des MSC Werlte noch keinen Gedanken. »Warum auch? Solange ich in der Spitze mitfahren kann, sehe ich dafür überhaupt keinen Grund«. Der alte Mann und das Mehr . . .
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