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»Ballacks
Wade macht
mir Sorgen«

Unsere WM-Experten

Von Matthias Reichstein
und Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Sie können auch erklären, was »Abseits« ist, aber das ist längst nicht alles: Unsere drei WM-Experten sind Insider im großen Fußballgeschäft. In den kommenden Wochen werden Jos Luhukay, Michael Henke und Reinhard Saftig in loser Folge für das WESTFALEN-BLATT das WM-Geschehen aus ihrer Sicht kommentieren.

Jos Luhukay, Trainer des Fußball-Zweitligisten SC Paderborn: »Die deutsche Mannschaft ist viel besser, als ihr Ruf. Sie ist noch sehr jung, wird aber die Gruppenphase auf jeden Fall überstehen. Danach muss man von Runde zu Runde schauen. In einer einzigen Partie hat man gegen jede Mannschaft der Welt eine Chance. Das hat das WM-Finale 2002 deutlich gezeigt. Wer weiß, ob Brasilien auch dann Weltmeister geworden wäre, wenn Oliver Neuville den Freistoß nicht an den Pfosten geknallt hätte . . .«

Reinhard Saftig, Geschäftsführer Sport beim Fußball-Bundesligisten DSC Arminia Bielefeld: »Kein Risiko eingehen: Auch ohne Michael Ballack wird Deutschland das Eröffnungsspiel gewinnen. Ich tippe 3:0. Weltmeister, da schließe ich mich der Mehrheit an, wird Brasilien. Als Endspielgegner habe ich dem Wettskandal zum Trotz Italien auf der Rechnung. Ich schätze Marcello Lippi sehr. Er ist ein erfahrener Trainer, das ist nicht zu gering zu bewerten.«

Michael Henke, neuer Trainer des Regionalligisten 1. FC Saarbrücken: »Ballacks Wadenprobleme machen mir ernsthafte Sorgen. Da hatte er auch zu meiner Zeit bei den Bayern große Probleme. Im Finale erwarte ich Brasilien oder Argentinien. Bei unserer jungen Elf bleibt abzuwarten, wie sie mit dem immensen Druck fertig wird. Wenn sie heute gut startet, sich dann richtig ins Turnier reinbeißt und von der Euphorie tragen lässt, kann es sehr weit gehen.«

Artikel vom 09.06.2006