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Aufbruchstimmung im Handwerk

Strothmann: Absetzbare Rechnungen mindern die Schwarzarbeit


Höxter (WB). Das ostwestfälisch-lippische Handwerk mit seinen 21 000 Betrieben blickt zuversichtlich ins zweite Halbjahr 2006. Nach schlechten Jahren sei wieder »so etwas wie Aufbruchstimmung« zu spüren, sagte Handwerkspräsidentin Lena Strothmann gestern bei der Vollversammlung der Bielefelder Handwerkskammer in Höxter. Die politischen Initiativen nach dem Regierungswechsel in Berlin zeigten Wirkung, betonte sie und verwies auf die steuerliche Absetzbarkeit von Handwerkerrechnungen bis zu 600 Euro jährlich. Das werde die Schwarzarbeit mindern und den Betrieben wieder mehr Aufträge bescheren. Die Baubranche werde von der Einfühlung des energetischen Gebäudesanierungsprogramms profitieren.
Die Einigung der EU-Mitglied-Staaten auf die geänderte Dienstleistungsrichtlinie wurde von der Handwerkspräsidentin ausdrücklich begrüßt. Der gefundene Kompromiss entspreche den Forderungen des Handwerks. Strothmann: »Es kommt vor allem nicht zum viel befürchteten Sozial- und Lohndumping.« Es werde sichergestellt, dass die sozialen Standards im Bestimmungsland erhalten bleiben.
In einer Resolution unterstützen die 41 Delegierten die geplante Modernisierung der Verwaltungsstrukturen in NRW, fordern aber gleichzeitig, dass es weiterhin eine eigene Bezirksregierung oder Regionalverwaltung für und in Ostwestfalen-Lippe geben müsse. Weniger Bürokratie entlaste die Firmen, erleichtere und beschleunige Investitionen und sichere damit Arbeits- und Ausbildungsplätze in Ostwestfalen-Lippe, der fünftstärksten deutschen Wirtschaftsregion.

Artikel vom 08.06.2006