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Aus dem
Leben eines
Volunteers

Ein Tagebuch von
Astrid Meier


Schlaflose Nächte vor dem Start


Jetzt geht's endlich los: Mein erster Einsatz als Volunteer im WM-Stadion Dortmund steht morgen an: Trinidad & Tobago gegen Schweden heißt die erste Partie, bei der ich dabei bin. Durchschlafen fällt mir schon seit einigen Nächten schwer, die Nervosität wächst von Tag zu Tag.
Wie mehr als 50 000 andere Menschen aus aller Welt hatte ich mich frühzeitig per Internet beworben und wurde neben 15 000 weiteren freiwilligen Helfern ausgewählt. Schon allein die positive Benachrichtigung war toll, und dass ich mich nun auch noch mitten im Stadion um die Fotografen kümmern darf, ist fantastisch. Ich strebe nach meinem Studium eine journalistische Tätigkeit an, deshalb wollte ich gerne im Bereich PR, Medien und Kommunikation mitarbeiten. Es ist super, dass das geklappt hat.
Fußball nimmt einen wichtigen Platz in meinem Leben ein, ich bin jetzt 26 und spiele seit 17 Jahren - inzwischen in der Damenmannschaft des VfB Schloß Holte. Beim VfB trainiere ich auch die U 14-Mädchen.
Als wir zur Schulung und Akkreditierung in Dortmund waren, konnten wir schon die vielen Umbauten sehen, die für die WM vorgenommen wurden. Allein das neu eingerichtete Pressezentrum in der Westfalenhalle 3 B ist riesig. Für die Fotografen wurde ein eigenes Zelt aufgebaut. Alles ist einige Nummern größer als in der Bundesliga.
»Die Welt zu Gast bei Freunden« lautet das Motto der WM, und wir werden alle versuchen, den Gästen ein positives Bild unseres Landes zu vermitteln. Bei insgesamt sechs Spielen bin ich in Dortmund; teilweise warten für eine Partie zwei Tage Arbeit auf uns Volunteers. Das wird sicher anstrengend, aber alleine die Atmosphäre wird in Dortmund sicher eine ganz besondere sein. Ich bin schon sehr gespannt, wie dort alles ablaufen wird.
Geld bekommen wir natürlich nicht, aber die Kleidung wurde uns gestellt, für Verpflegung wird gesorgt, und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln dürfen wir kostenlos fahren. Alles ist also bereit, die WM kann beginnen.
Nach dem ersten WM-Wochenende melde ich mich wieder.
Bis dahin, Ihre

Artikel vom 09.06.2006