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»Trainer Luiz Scolari
hat mich eingewiesen«

Marienfelder Kinder durften Portugals Balljungen sein

Marienfeld (WB). »Ich habe die Stars hautnah erlebt, und Scolari hat sogar mit mir gesprochen.« Der achtjährige Johann Weckenbrock aus Marienfeld ist vor Aufregung immer noch außer Atem, durfte er doch zusammen mit neun anderen Kindern beim Training der portugiesischen Nationalmannschaft als Balljunge auflaufen.

»Das Erlebnis werde ich niemals vergessen«, schwärmt Johann, der sich seit gestern sicher ist: »Portugal wird diesmal Weltmeister.« Und er ergänzt: »Weil die so nett zu mir waren. Ich drücke jedenfalls fest beide Daumen.«
Zu den glücklichen Gewinnern der Aktion des Kreisvorsitzenden des Fußball- und Leichtatletikverbandes Westfalen, Reinhard Mainka aus Herzebrock-Clarholz, zählten neben fünf portugiesichen Kindern aus Gelsenkirchen noch vier weitere Kids aus Marienfeld: Jan-Erik Rieger, Matz und Hennig Rüschhoff sowie Luisa Weckenbrock wurden rund um das Trainingsgelände postiert und mussten die Bälle zurückholen, die Figo, Ronaldo & Co. neben das Tor gedroschen hatten. »Mein Gott, hat der Deco einen Hammer im Fuß«, erzählt Johann ganz fachmännisch und verrät, dass er eigentlich lieber Tennis spielt und schwimmen geht. Während der WM sei er aber auf alle Fälle ein Fußballfan. »Das bin ich doch den Jungs jetzt schuldig.«
Papa Klaus Weckenbrock berichtet, dass die Rasselbande vorher aufgeregt bis in die Haarspitzen gewesen sei. »Die wussten nämlich nicht, was sie da erwartet.« Johann, der die Klasse 2a der Marienschule besucht, wurde höchstpersönlich von Trainer Luiz Felipe Scolari eingewiesen. »Der hat mit mir Portugiesisch gesprochen. Ich habe zwar nichts verstanden. Aber irgendwie klang alles ganz freundlich.«
Mit dieser Maßnahme hätten die Portugiesen dicke Pluspunkte bei der Marienfelder Bevölkerung gesammelt, versichert Vater Klaus Weckenbrock. »Nachdem sie am Sonntag während der Ankunft mit Sonnenbrille und im Schnelldurchgang an den Fans vorbeigehuscht waren, haben sie damit wieder alles gut gemacht.«
Und trotz des denkwürdigen Tages ärgert sich Söhnchen Johann dann plötzlich doch ein bisschen: »Mein Freund, der Matz, durfte mit Figo und Deco einige Dribblings machen. Schade, aber ich stand einfach zu weit weg.«

Artikel vom 09.06.2006