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Grillbauer hofft auf Sonne

Heiko Schulze hat sich seltenem Hobby verschrieben


Bielefeld (jr). »Ich habe früher nie einen vernünftigen Grill gefunden. Deshalb reifte irgendwann die Idee, selbst Hand anzulegen.« Das sagt Heiko Schulze aus Jöllenbeck, der vor acht Jahren das Gewerbe anmeldete und sich gemeinsam mit seinem Nachbarn Jürgen Dreekmann ans Werk mache. Inzwischen floriere das Geschäft ausgezeichnet, sagt der passionierte Grillbauer - dies nicht zuletzt übers Internet-Auktionshaus Ebay. Zwar sei sein Partner vor zwei Jahren ausgestiegen (»weil Jürgen Dreekmann geschäftlich einfach zu stark eingebunden war«), aber auch als »Einzelkämpfer« weiß sich Heiko Schulze zu behaupten.
Bis zu 50 Grills pro Jahr baut der 37-jährige »Jürmker« in Handarbeit, verweist aber darauf, dass das alles für ihn ein reines Hobby sei. »Für einen Urlaub reicht der Gewinn. Ansonsten sichere ich meine Existenz beruflich als gelernter Industriekaufmann.«
Aber zurück zum seltenen Hobby des Grillbauens. Wenn der Vater zweier Kinder abends von der Arbeit kommt, zieht er sich gern in seine Werkstatt zurück und greift zu Schweißgerät, Bohrmaschine und Säge, um das gut 300 Euro teure und 30 Kilogramm schwere Stück auf den Weg zu bringen. Am Ende entsteht ein fahrbarer Holzkohlegrill mit hartverchromter Oberfläche. Der Rost ist gebrauchsmustergeschützt und einzigartig drehbar gelagert; er kann von der Glut weggeschwenkt werden. Das Besondere an dem Gerät ist, dass der Rost aus einzelnen stabilen und lebensmittelechten Edelstahlrundstäben besteht, die zum Reinigen herausgenommen werden können. Und, so Schulze: »Der Grill besitzt eine seitliche, hitzefreie und mehrstufige Höhenverstellung der Roste.« Zudem erleichtere ein separater Aschekasten die anschließende Säuberung.
Nun könne man nur hoffen, fügt der Zwei-Meter-Mann lächelnd hinzu, dass das Wetter endlich besser wird. »Denn was gibt es Schöneres, als draußen Würstchen, Fisch oder Fleisch frisch vom Grill zu genießen.«

Artikel vom 07.06.2006