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Agility: Wenn Hunde über
Hürden fliegen

Große Bundesprüfung in Oldentrup

Von Elke Wemhöner
(Text und Fotos)
Oldentrup (WB). Mini, midi, maxi - bei Agility-Wettbewerben treffen die vierbeinigen Teilnehmer auf Konkurrenten in ihrer Größe. Wie schnell so ein Sheltie oder Parson Russell Terrier ist, können Hundefreunde am Samstag, 17. Juni, bei der Bundessieger-Prüfung auf dem Hof Steffen in Oldentrup beobachten.

Eigens für dieses Hundesport-Großereignis haben sich acht Vereine zur Arbeitsgemeinschaft ARGE OWL Agility zusammengeschlossen. Das Hundesportzentrum, der Hundetreff und der Hundesportverein »Fair Play« - alle drei aus Bielefeld - die Agility Freunde Gütersloh, die Gebrauchshundesportvereine Lage und Hiddenhausen, »Jump for fun« Hagen am Teutoburger Wald und »Hot Dogs« Bünde stellen ihre Energie und ehrenamtlichen Helfer zur Verfügung, um Ostwestfalen als »Agility«-Hochburg zu profilieren.
»Wir erwarten 150 Starter«, macht Carsten Zimmat, Vorsitzender der ARGE, Hundefreunden Appetit aufs Zuschauen. Sie haben sogar auf dem Hofgelände Dingerdisser Str. 13 (Nähe Ostring) freien Eintritt; ihre Vierbeiner müssen allerdings einen Impfpass vorweisen.
Wer den Bewegungsdrang von vierbeinigen Familienmitgliedern kennt, wird sich schnell begeistern lassen von den den Ereignissen im Parcours. Denn die Hunde haben viel Spaß daran, durch die Tunnel zu laufen, den 1,50 Meter hohen Steg oder die wackelige Wippe zu überwinden und über die Hürden zu springen. Maximal 23 Hindernisse können gestellt werden. Damit die Vierbeiner wissen, welche Reihenfolge sich der Schiedsrichter ausgedacht hat, muss Herrchen oder Frauchen per Stimme und mit Gesten das Tier dirigieren. »Auf das Zusammenspiel kommt es an«, bestätigt ARGE-Vorsitzender Carsten Zimmat.
In den drei bereits genannten Größen-Klassen Mini, midi, maxi gibt es drei Prüfungsklassen: A 1, A 2, und A 3. Je höher die Klasse, desto schwieriger der Parcours. Turnieranfänger beginnen in Klasse A 0. Und wer in A 3 an den Start gehen soll, muss schon zweieinhalb bis drei Jahre alt sein. Schon im Welpenalter machen Hunde die erste Bekanntschaft mit Agility. Wichtige Voraussetzung - neben der Gesundheit des Tieres - ist eine enge Verbundenheit zwischen Mensch und Hund. Deshalb wird Agility auch gern als »Sport auf sechs Beinen« bezeichnet. Überwiegend sind Herrchen und Frauchen im Parcours selbst in Bewegung, dirigieren nicht nur den Hund, sondern laufen auch mit und feuern ihn an. Und Tempo ist durchaus wichtig, denn es wird die Zeit genommen.
»Agility stammt aus Großbritannien und wurde als ÝPausenfüllerÜ bei Reitturnieren eingesetzt. Heute ist es eine eigene Sportart für Gebrauchshunde«, erklärt Klaus Lücke, Vizepräsident des DVG (Deutscher Verband der Gebrauchshunde). Und er betont, dass es für Rassen mit Bewegungsdrang die ideale Beschäftigung ist.
An dem Juni-Wochenende werden in Oldentrup viele der Hundebesitzer mit Campingmobil, Wohnwagen oder Zelt erwartet. »Platz genug haben wir ja«, meint Friederike Steffen und weist auf das Hof-Umfeld. Wer mag, kann den ganzen Tag zuschauen: um 9 Uhr beginnen die ersten Prüfungen.

Artikel vom 07.06.2006