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Die Lebensgeschichte der Mutter

Schriftsteller Feridun Zaimoglu wehrt sich gegen Plagiats-Vorwürfe


Köln (dpa). Der Schriftsteller Feridun Zaimoglu hat die Plagiatsvorwürfe gegen seinen Erfolgsroman »Leyla« zurückgewiesen. »Das ist ein Lüge, nichts davon ist wahr«, sagte Zaimoglu gestern und bestätigte damit einen Medien-Bericht. Zaimoglu wird vorgeworfen, sein im Februar im Kölner Verlag Kiepenheuer & Witsch (KiWi) erschienener Roman »Leyla« erinnere auffällig an das 1992 ebenfalls bei KiWi erschienene Buch »Das Leben ist eine Karawanserei« von Emine Sevgi Özdamar. Beide Bücher handeln vom Leben junger Frauen in der türkischen Stadt Malatya.
Die Vorwürfe basieren nach Angaben des Verlags auf einem bisher unveröffentlichten Vergleich der Bücher durch eine Germanistin. Der türkischstämmige Deutsche Zaimoglu betonte, er habe Beweise für die Authentizität seines Romans: »Dieser Roman basiert auf der Lebensgeschichte meiner Mutter. Sie hat 17 Jahre lang in Malatya gelebt. Ich habe ihre Erzählungen auf Tonband aufgenommen.« Zudem habe er Özdamars Buch nie gelesen.
Dem Bericht zufolge hat sich Autorin Özdamar bereits einen Anwalt genommen. »Wenn Frau Özdamar ihre Vorwürfe nicht zurücknimmt, werde ich Klage wegen Verleumdung und übler Nachrede einreichen«, sagte Zaimoglu. KiWi-Verleger Helge Malchow bedauerte den Vorfall und erklärte, er habe zwischen den Büchern »keinerlei künstlerische Übereinstimmungen bemerkt«.

Artikel vom 07.06.2006