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Wenn Professoren mit ihren Studenten rocken

Jura-Band gab in der Universität ihr Semesterkonzert


Bielefeld (sas). Als Stargast Regina Harzer die Bühne betrat, um mit ihrem Kollegen Wolfgang Schild im Duett »These boots are made for walking« zu singen, gab es kein Halten: Das Publikum jubelte und begrüßte die Juraprofessorin euphorisch. Ohnehin: Nachdem Band und Publikum erst einmal richtig warm geworden waren, war die Stimmung beim Semesterkonzert der Jura-Band phantastisch. Und bei »Knockin' on heavens door« wurden die Feuerzeuge geschwenkt.
Seit fünf Jahren gibt es die Jura-Band, in der Professoren und Studierende gemeinsam musizieren - und zwar vor allem rocken. Ins Leben gerufen wurde sie vom Strafrechtler Prof. Dr. Wolfgang Schild. »Der Sinn war, dass Professoren und Studierende mal etwas Vernünftiges machen«, sagt er augenzwinkernd. Regelmäßig trifft man sich zum gemeinsamen Spiel, einmal im Semester gibt es ein Konzert - wie am Mittwochabend im Audimin.
Neben Schild und Gaststar Regina Harzer waren die Professoren Ansgar Staudinger (Zivilrecht und Keyboars) und Andreas Fisahn (Öffentliches Recht und Gitarre) dabei, zudem Nadine Kappler (als neue Sängerin), Anna-Elisa Schewe (Bass-Gitarre), Christian Dräger (Gitarre und Gesang), Til Majewski (Saxophon) und Kris Manteuffel (Schlagzeug). Erstmals nur im Publikum: Prof. Dr. Armin Hatje, der bislang Schlagzeuger der Band war, aber demnächst nach Hamburg wechselt und daher seinen Platz schon geräumt hatte. Für die Technik sorgten Toni Wheeler und Martin Isbruch.
Das Repertoire umfasste Klassiker - von »Smoke on the water« über »Angie«, »Sexy« von Marius Müller-Westernhagen bis zu »Died in your arms tonight« oder »Sympathy for the devil«. Erst nach heftigen Diskussionen hatte Schild auch Johnny Cash-Songs durchsetzen können - und schlüpfte gleich in die Rolle des legendären Musikers. Und da er dem Publikum vorab verraten hatte, er habe darauf gewettet, dass diese Songs ankämen, ließen ihn die Studenten auch nicht im Regen stehen, sondern bestätigten die Prophezeihung durch starken Applaus. Und endlich wurde auch getanzt.
Spaß hatten an diesem Abend alle: Die Band, die sich auf der Bühne austobte, sowieso, das zumeist studentische Publikum, weil es die Professoren auch einmal anders erlebte.

Artikel vom 09.06.2006