Der Ummelner Hans Keuch sitzt Freitag beim Eröffnungsspiel in München mit auf der Tribüne
Ummeln (ho). Wenn am Freitag das Eröffnungsspiel der Fußball-Weltmeisterschaft angepfiffen wird, sitzt auch Hans Keuch (53), Jugendleiter des VfL Ummeln, auf der Tribüne der Münchner Allianz-Arena. Dabei war er, wie so viele andere Bewerber auch, im Kartenvorverkaufsverfahren der FIFA leer ausgegangen.
Dass er und seine Söhne Daniel (18) und Christian (22) nun das Spiel Deutschland gegen Costa Rica doch live verfolgen können, hat der Ummelner dem nordirischen Fußballverband zu verdanken. Und das kam so: Beim Besuch der Ummelner Jugendmannschaft im vergangenen Jahr in Enniskillen lernte Keuch den Development-Manager der »Irish Football-Assoziation«, Trevor Erskine, kennen. Und als der Ire dem Ummelner vor einigen Wochen signalisierte, dass er Karten für verschiedene WM-Spiele habe, auch mit deutscher Beteiligung, griff Keuch zu, buchte drei Karten für das Eröffnungsspiel. Helle Aufregung, als die Tickets am Samstag in Ummeln eintrafen: In dem Umschlag waren nur zwei Karten. »Die dritte müssen wir uns am FIFA-Stand im Münchener Hotel Arabella abholen. Da gab es wohl eine Organisationspanne«, sagt Hans Keuch, der sich unbändig freut, vor Ort dabei sein zu können. »Wir haben ordentliche Plätze, direkt hinter einem Tor, werden als echte Fans mit T-Shirt, Schal, Mütze und Fahne ins Stadion marschieren.« Für Keuch ist es die dritte Weltmeisterschaft, die er live miterlebt. »In Frankreich und Italien war ich auch schon dabei.« Klar, dass er und seine Söhne den Deutschen die Daumen drücken. Sie tippen auf ein 3:0. »Und ich erwarte, dass sie mindestens das Viertelfinale erreichen. Alles, was darüber hinaus geht, ist nicht berechenbar.« Auch beim Spiel Deutschland gegen Polen in Dortmund werden Keuch, seine Söhne und Ehefrau Christine dabei sein - ebenfalls mit Karten aus Nordirland. Die hat Trevor Erskine von einem Manager von »Mc Donalds«, einem der Hauptsponsoren. »Die Karten wollte dort keiner haben.« Ob sich der Lebenstraum erfüllt, sogar die Brasilianer live spielen zu sehen, wenn die voraussichtlich gegen Italien oder Kroatien antreten, weiß Keuch noch nicht. »Die Iren haben signalisiert, auch dafür Karten bekommen zu können. Einmal diese Mannschaft zu sehen, mehr kann man nicht haben. . . «
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