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Keine Ahnung von Geldgeschäften


Zu der Berichterstattung »Verluste der Stadtwerke« ging folgende Zuschrift ein
So kann man Tag für Tag in den diversen Zeitungen und Fachzeitschriften nachlesen, dass Deutschland für die Wirtschaft als Produktionsstandort zu teuer geworden ist. Neben den Arbeitskosten, Bürokratiekosten und Steuerbelastungen werden auch wieder die Energiekosten als Standortfaktor ins Feld geführt. So drohen immer wieder die Unternehmen Arbeitsplätze abzubauen oder in andere Länder zu verlagern, wenn nicht endlich eine Verbesserung bei den Produktionskosten eintritt.
Natürlich ist im allgemeinen bekannt, dass in die Kalkulation der hohen Energiepreise zu einem erheblichen Teil Bundessteuern mit einzurechnen sind, aber auch Bereitstellungskosten der Energielieferanten. Bereitstellungskosten zu denen auch Verluste aus Finanzgeschäften einbezogen werden? Wenn das so ist, dann zahlen die Unternehmen mit ihren hohen Energiekosten nicht nur einen Steueranteil und die Bereitstellung notwendiger Energie, sondern auch unternehmerische Fehlentscheidungen einer Stadtwerke-Geschäftsführung, deren Qualifikation für diese Aufgabe bezweifelt werden kann. Auch wenn sie vielleicht noch Ahnung vom Strommarkt haben, im Bereich von Geldgeschäften (trotz ehemaliger bankkäufmännischer Ausbildung) oder gar Spekulationen haben sie die notwendige Qualifikation ganz bestimmt nicht mehr.
Aber warum sich wegen etwas mehr als zwei Millionen Euro Verluste der Stadtwerke Bielefeld aufregen, die hohen Energiekosten bedeuten ja nur wieder Verluste von Arbeitsplätzen, aber ganz bestimmt nicht bei den Stadtwerken.
BEATE und MICHAEL U. KRÜGERBielefeld

Artikel vom 21.06.2006