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Cissé-Drama schockt Frankreich


Hameln (dpa). Es sollte ein rauschendes Abschiedsfest für Zinedine Zidane werden, doch es endete in einem Waterloo für Djibril Cissé: Der Wadenbeinbruch des 24-jährigen Stürmers vom FC Liverpool, der in St. Etienne operiert wurde, schockiert Frankreich und überschattete die Generalprobe der »Equipe Tricolore« am Vorabend des Abflugs zur Fußball-WM. Beim 3:1 über China stimmte nur das Ergebnis. Auch Frankreichs Präsident Jacques Chirac auf der Ehrentribüne war das Lachen vergangen.
Trainer Raymond Domenech, der mit dem Team gestern in Aerzen eintraf, und Cissés Mitspielern stand der Schrecken ins Gesicht geschrieben. »Wir sind schockiert«, sagte Domenech. Bayern-Verteidiger Willy Sagnol liegt nicht nur der Verlust des Fußballers Cissé schwer im Magen: »Wir hatten noch nie einen so großen Zusammenhalt. Ein Freund ist uns genommen worden.« Bei der Nachnominierung wollte Domenech keinen Schnellschuss abgeben. »Wir werden unsere Option lange aufrechterhalten«, sagte der 54-Jährige. Dann jedoch berief er Sidney Govou (Olympique Lyon).
Das Malheur von Cissé ließ Erinnerungen an das WM-Debakel 2002 wach werden. Dort erwischte es im letzten Test gegen Gastgeber Südkorea Zidane, der in den beiden ersten Spielen gegen Senegal (0:1) und Uruguay (0:0) fehlte. Es war der Anfang vom unrühmlichen Ende für den nach dem 0:2 gegen Dänemark sieg- und torlos abgereisten Weltmeister von 1998.

Artikel vom 09.06.2006