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Kommt Ahmadinedschad?

Unklarheit über Pläne des Iran-Präsidenten


Berlin (dpa). Wenige Tage vor Beginn der Fußball-WM herrscht weiterhin Unklarheit, ob Irans umstrittener Präsident Mahmud Ahmadinedschad als WM-Besucher nach Deutschland kommt. Bei der Verabschiedung des iranischen Nationalteams hatte der Staatschef am Wochenende angekündigt, er werde das Team bei einem Erreichen das Achtelfinales besuchen. Die Grünen kündigten Proteste für den Fall eines WM-Besuchs Ahmadinedschads an. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes sagte lediglich: »Uns sind keine konkreten Reisepläne des iranischen Präsidenten bekannt.«
Das Simon-Wiesenthal-Zentrum rief die Regierung auf, deutlich zu machen, dass ein Besuch Ahmadinedschads bei der Fußball-WM »unwillkommen« wäre. Ihn von der Reise abzuhalten, wäre »der richtige Schritt«, sagte Rabbiner Marvin Hier, der Leiter der jüdischen Einrichtung in Los Angeles. Der WM-Besuch eines Präsidenten, der den Holocaust leugne und zur Vernichtung Israels aufgerufen habe, schände das Andenken Millionen Ermordeter.
In Deutschland wird auch befürchtet, dass Rechtsradikale die Spiele Irans mit Solidaritätsbekundungen begleiten könnten.

Artikel vom 07.06.2006